Zeitungsständer (Symbolbild).
Freitag, 22.02.2013 13:03 von | Aufrufe: 128

ROUNDUP/Presse: Anleger und Unternehmen sollen für Zypern zahlen

Zeitungsständer (Symbolbild). © Global_Pics / iStock Unreleased / Getty Images

MÜNCHEN/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Euro-Staaten wollen laut Presseberichten reiche Bürger und Unternehmen, die ihr Geld auf Zypern angelegt haben, an den Kosten des geplanten Hilfspakets für den Inselstaat beteiligen. Derzeit werde geprüft, wie ein Sanierungsbeitrag privater Kontoinhaber und Bankgläubiger aussehen könnte, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ, Freitagausgabe) und beruft sich auf Angaben aus Verhandlungskreisen. Im Gespräch seien unter anderem höhere Steuern auf Unternehmensgewinne, Kapitalerträge, Villen und Grundbesitz sowie die Einführung einer Vermögensteuer.

Außerdem gebe es Überlegungen, die Forderungen in- und ausländischer Geldgeber gegen Banken in Beteiligungen an den betroffenen Instituten umzuwandeln, hieß es weiter. Zypern benötigt nach eigenem Bekunden Hilfen der Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF) von bis zu 17,5 Milliarden Euro. Das Geld soll vor allem in die Sanierung des maroden Finanzsektors fließen.

Zuletzt gab es immer wieder Vorwürfe, der hochverschuldete Inselstaat betreibe Steuerdumping und biete sich mit einer laxen Finanzaufsicht als Anlageort für Schwarzgeld an. Zypern bestreitet das allerdings. Trotz der Vorbehalte sieht die Bundesregierung laut dem Zeitungsbericht intern keine Chance mehr, die Hilfen für Zypern zu verhindern. Der Druck der Euro-Partner und der Europäischen Zentralbank (EZB) sei einfach zu stark.

Auch das "Handelsblatt" berichtet kurz vor dem Wochenende, dass die internationalen Geldgeber Maßnahmen prüfen, um das geplante Hilfspaket für Zypern zu verkleinern. Die radikalste Option wäre demnach eine Nutzung der Spareinlagen, die auf den Bankkonten des Landes liegen. Eine solche Lösung könnte aber das Vertrauen der internationalen Finanzmärkte in die Euro-Zone erneut erschüttern, schreibt das "Handelsblatt". Außerdem werde mit Bezug auf Angaben aus Verhandlungskreisen auch eine Vermögensabgabe diskutiert. So könnten zumindest reiche Zyprer an der Rettung beteiligt werden.

Viele Kontoinhaber und Bankgläubiger auf der Mittelmeerinsel sind Russen. Russland hält sich aber weiter bedeckt über einen möglichen Beitrag zur Unterstützung des angeschlagenen Euro-Landes. Der russische Wirtschaftsminister Andrej Beloussow sagte, er kenne die Debatte vor allem im deutschen Parlament. Auch die russische Regierung erörtere die Frage sehr ernsthaft: "Die Leidenschaft dabei ist eine geringere." Nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) waren mögliche Zypern-Hilfen kein Thema in den Gesprächen am Rande einer Veranstaltung zur Förderung des Mittelstandes in Russland./jkr/hbr


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