Wissenschaftler bei der Arbeit in einem medizinischen Labor (Symbolbild).
Mittwoch, 07.08.2019 13:49 von | Aufrufe: 551

ROUNDUP: Morphosys steigert Umsatz und will Tafa-Zulassung in EU - Kurs steigt

Wissenschaftler bei der Arbeit in einem medizinischen Labor (Symbolbild). © SolStock / E+ / Getty Images http://www.gettyimages.de

PLANEGG (dpa-AFX) - Eine Meilensteinzahlung hat Morphosys (MorphoSys Aktie) im zweiten Quartal zu einem deutlich höheren Umsatz und Betriebsgewinn als im Vorjahreszeitraum verholfen. Zugleich gab das Unternehmen aus Planegg bei München bekannt, einen Zulassungsantrag für das erste hauseigene Blutkrebs-Medikament Tafasitamab auf Basis einer sogenannten L-MIND-Studie bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA einreichen zu wollen. In Europa könne Tafasitamab damit frühestens 2021 an den Start gehen, hieß es. In den USA hat der Antikörper bereits den Status "Therapiedurchbruch" erlangt. Bis Ende des Jahres will Morphosys den Antrag zur Zulassung bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA eingereicht haben.

Der Konzernumsatz lag im zweiten Jahresviertel bei 34,7 Millionen Euro gegenüber 8,1 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei minus 5,7 Millionen Euro, zu minus 24,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich verringerte sich der Verlust von 23,5 Millionen Euro im Vorjahr auf 5,9 Millionen Euro.

Als Treiber der Ergebnisse nennt der MDax-Konzern die 22 Millionen Euro schwere Meilensteinzahlung seines britischen Forschungspartners GlaxoSmithKline (GlaxoSmithKline Aktie) . Diese hatte Morphosys bereits Anfang Juli bekanntgegeben und im Zuge dessen die Prognose erhöht.

Der Aktienkurs kletterte kurz nach dem Mittag mit rund 9 Prozent im Plus an die MDax-Spitze und damit auf den höchsten Stand seit gut einem Jahr. Analysten lobten die besser als erwartet ausgefallenen Resultate des Biotech-Unternehmens und hoben die Fortschritte bei diversen Wirkstoffstudien hervor.

Der Analyst Victor Floch vom Investmenthaus Bryan Garnier erklärte, dass die europäischen Regulierungsbehörden offen dafür seien, ihre Zulassungsentscheidung auch lediglich auf Basis einer sogenannten einarmigen Studie zu treffen, wie Morphosys sie vorgelegt hatte. Bei einer solchen klinischen, L-MIND genannten Studie gibt es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe, die ein Standardmedikament oder ein Placebo erhält. Dadurch könnte dem Experten zufolge das Zulassungsverfahren beschleunigt werden.

Der Konzern verspricht sich einiges von Tafasitamab: Der Antikörper soll jenen Menschen helfen, deren Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass eine Chemotherapie oder eine Stammzellentransplantation nicht mehr in Betracht kommen. In den USA traf das im vergangenen Jahr nach Angaben des Unternehmens auf rund 10 000 Patienten zu. Berenberg-Expertin Shanshan Xu sieht die Therapiekosten pro Jahr und Patient bei 270 000 US-Dollar. Einer Morphosys-Sprecherin zufolge ist diese Größenordnung in etwa üblich. Genauere Angaben will das Unternehmen derzeit noch nicht machen, auch wenn laut der Sprecherin für das Morphosys-Mittel etwas geringere Kosten möglich sein könnten.

Morphosys bestätigte zugleich seine zuletzt hochgeschraubten Jahresziele. Der Umsatz soll 2019 demnach bei 65 bis 72 Millionen Euro liegen, der Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei minus 105 bis minus 115 Millionen Euro./fba/kro/eas/mis


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