DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Wende beim Verkauf der Supermarktkette Real: Nach einer monatelangen Hängepartie will der Handelskonzern Metro
Das vereinbarte Konzept sieht einen Verkauf von Real als Ganzes ohne
Rückbeteiligung von Metro vor. Es beinhaltet das operative Geschäft von Real, den Online-Marktplatz sowie die 80 im Eigentum der Metro befindlichen Immobilien. Die Absichtserklärung sieht den Weiterbetrieb eines Kerns von Real-Märkten vor. Der Großteil der Standorte soll an andere Händler abgegeben werden, erklärte der Konzern.
Die geplante Abgabe würde dabei nachgelagert erfolgen und sei unabhängig von dem Verkauf von Real an das Konsortium. Was das für die Beschäftigten bedeutet, ist noch unklar. Von Metro hieß es lediglich, es sei Ziel, die Händler vertraglich zur Übernahme der Real-Mitarbeiter zu verpflichten. Die Kette hatte zuletzt etwa 34 000 Mitarbeiter. Die Metro-Aktie lag zuletzt von den Nachrichten weitgehend unbewegt 1,3 Prozent im Plus.
Metro könnten nach dem aktuellen Verhandlungsstand durch den Verkauf etwa 500 Millionen Euro netto zufließen, so der Konzern. Die Düsseldorfer wollen dabei bis Ende Januar 2020 zu einem Vertragsabschluss kommen. Ob und zu welchen Konditionen der Abschluss eines Kaufvertrags zustande komme, hänge vom weiteren Verlauf der Verhandlungen ab. Eine Transaktion muss noch von den Behörden genehmigt werden.
Der Immobilieninvestor X+Bricks hatte Metro Ende November ein deutlich verbessertes Angebot in Aussicht gestellt. Ein früheres hatte Metro abgelehnt. Dabei sei beim Kaufpreis und bei der Transaktionssicherheit nachgebessert worden, erklärte Metro. So habe das Konsortium etwa die exklusive Kooperationsvereinbarung mit dem Handelskonzern Kaufland aufgelöst.
Eine Metro-Sprecherin hatte Ende November bei Bekanntwerden des neuen X+Bricks-Angebots noch erklärt, das Unternehmen wolle mit Redos möglichst in den kommenden Wochen die Verhandlungen abschließen, die Gespräche seien weit fortgeschritten. Allerdings verhandelte Metro bereits seit Monaten ohne Ergebnis mit dem Immobilieninvestor, ein Abschluss der Transaktion wurde immer wieder nach hinten verschoben. Ursprünglich hatte Metro auf einen Verkauf bereits im Sommer gehofft.
Der Konzern begründete das Ende der Gespräche mit Redos nun damit, dass die beiden Parteien "letztlich keine Einigung über die Gesamtparameter der Transaktion und die entsprechende Risikoverteilung" hätten erzielen können.
Redos wollte Real mit seinen fast 280 Filialen komplett übernehmen, dann jedoch einen Großteil der Standorte an Wettbewerber wie Edeka oder Kaufland weiterverkaufen. Nur ein kleiner Teil der Läden sollte - zunächst mit der Metro als Partner - unter dem Namen Real weiterbetrieben werden. Edeka wollte dabei 87 Standorte übernehmen. Das Bundeskartellamt hatte Ende November eine vertiefte Prüfung dieses Teils des Kaufs angekündigt.
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Real gilt seit Jahren als Sanierungsfall: Die oft auf der grünen Wiese liegenden Riesenmärkte entsprechen nicht mehr dem Zeitgeist. Metro will sich von dem seit langem Verluste schreibenden Geschäft trennen und sich ganz auf den Großhandel konzentrieren. Der Konzern hatte im Mai 385 Millionen Euro auf die Tochter abschreiben müssen. Für einen Käufer aus der Handelsbranche ist eine Übernahme jedoch aus kartellrechtlichen Gründen schwierig. Das Supermarktgeschäft gilt ohnehin als stark konzentriert./nas/eas/men
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