MÜNCHEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Lufthansa-Konzern
"Es steht eine weitere Konsolidierungswelle an. Das heißt, dass wir auch mit Norwegian in Kontakt stehen", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Ob dann eine Übernahme stattfinde, sei "eine Frage des strategischen Mehrwertes, des Preises und der wettbewerbsrechtlichen Möglichkeiten".
Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten gut an. Die Norwegian-Aktie gewann an der Börse in Oslo zeitweise mehr als zwei Prozent an Wert und lag am Nachmittag noch mit gut einem Prozent im Plus. Die Lufthansa-Papiere gehörten mit einem Kursverlust von knapp einem Prozent zu den stärksten Werten im schwachen Dax
Norwegian gilt als Vorreiter für Billigflüge auf der Langstrecke, und unterhält gleichzeitig ein dichtes Europanetz mit Boeing-Maschinen
Zuletzt hatte Norwegian zwei Übernahmeangebote der British-Airways-Mutter International Airlines Group (International Airlines Group Aktie) (IAG) abgelehnt, die ihren Heimatmarkt schützen will. Die Gebote hätten Norwegian und die Perspektiven der Airline zu niedrig bewertet, hatten die Norweger Anfang Mai mitgeteilt. Der Lufthansa-Konkurrent IAG hatte bereits im April eine Beteiligung von mehr als vier Prozent an der norwegischen Airline aufgebaut. Mehrfach hatten Norwegian-Manager zudem Europas größten Billigflieger Ryanair
Letztlich verfolgt die Lufthansa-Tochter Eurowings mit einem Mix aus Kurz- und Langstrecke ein ähnliches Geschäftsmodell wie die Norweger, nur zu deutlich höheren Kosten. Spohr kündigte an, das Langstreckenangebot der eigenen Tochter deutlich auszuweiten. Er habe "noch viel Fantasie für die Zukunft", sagte er der "Süddeutschen".
Pontius zeigte sich skeptisch, was eine Übernahme der Norwegian durch die Lufthansa angeht. "Die Integration eines so großen Flugbetriebs mit einer völlig anderen Unternehmenskultur wäre schon sehr schwierig. Man sieht ja derzeit, welche Schmerzen das schnelle Wachstum der Eurowings und die Integration von Brussels Airlines bereitet."
"Spohr hat im Moment bei der Eurowings genug Baustellen", sagte auch Airborne-Berater Gerald Wissel. Die Norwegian sei nur in ihrer ursprünglichen Form ohne die komplexe Langstrecke interessant. "Auch den Norwegern ist der Beweis nicht gelungen, dass das Lowcost-Prinzip auf der Langstrecke funktioniert."
Für den Experten Pontius bleibt die Gesellschaft dennoch ein vergleichsweise attraktives Übernahmeziel: "Natürlich hat sich die Norwegian an vielen Stellen verhoben. Sie ist aber im Gegensatz zu anderen Übernahmekandidaten wie der Alitalia noch im hohen Maße flexibel und gestaltbar."/ceb/stw/DP/stw
Kurzfristig positionieren in Boeing Co. | ||
VV88EK
| Ask: 2,21 | Hebel: 5,24 |
mit moderatem Hebel |
Zum Produkt
| |
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.