FRANKFURT (dpa-AFX) - Lufthansa (Lufthansa Aktie)
Der Dax-Konzern
Deutliche Effekte erhofft sich der Manager von schnelleren Prozessen bei der Abfertigung der Flieger am Boden. So solle künftig noch häufiger getankt werden, während die Passagiere bereits an Bord gehen. Die Zeitgewinne wolle man dann als Pünktlichkeitspuffer nutzen und nicht etwa sofort in einen engeren Flugplan einbauen. Besonderes Augenmerk gelte dem Tagesauftakt. "Wir konzentrieren uns auf die jeweils ersten Flüge am Tag. Sie setzen den Takt und sorgen dafür, dass wir zuverlässiger fliegen."
Auch die Kommunikation zum Kunden werde auf digitalen Wegen deutlich verbessert. Es sei erklärtes Ziel, bei einem Flugausfall zeitnah eine Reisealternative anbieten zu können. Kayser kündigte auch einen klareren Umgang mit den Handgepäckregeln an. Bei der Tochter Eurowings habe man bereits damit begonnen, häufiger als bisher Handgepäckstücke in den Frachtraum zu verladen, wenn die Kabine zu voll werde. Die bislang noch tolerantere Auslegung werde in den kommenden Monaten überprüft und die Gäste voraussichtlich häufiger gebeten, ihr Handgepäck möglichst aufzugeben, um Zeit zu sparen. Er rechne mit dem Verständnis der Passagiere, sagte das Lufthansa-Vorstandsmitglied.
Weit entfernt vom Prädikat "Premium" seien die Abläufe bei der Flugsicherung, erklärte Kayser. Er hoffe sehr, dass es der Deutschen Flugsicherung kurzfristig noch gelinge, die Lotsen zu mehr Überstunden im Sommer zu bewegen. Mittelfristig sei neben mehr Lotsenausbildung der Einsatz moderner Technik sowie ein flexiblerer Personaleinsatz notwendig, um die Engpässe im deutschen Luftraum zu beseitigen. Auf europäischer Ebene sei ein Abschied von den starren Kapazitätsplanungen über fünf Jahre hinweg notwendig. Zusammen mit den bis zu vier Jahre langen Ausbildungszeiten für Fluglotsen sei das eine "tödliche Mischung".
Bereits vorhandene technische Neuerungen könnten auch die Passagierkontrollen an den deutschen Flughäfen beschleunigen, meinte der Lufthansa-Vorstand. Es gebe gute technische Innovationen, wie sie beispielsweise derzeit am Flughafen München getestet würden. Die Zeit weiterer Pilotprojekte sei aber vorbei, mahnte er zu einem höheren Tempo etwa bei der Anschaffung neuartiger Gepäck-Scanner und verbesserter Kontrollspuren./ceb/DP/zb
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