TEHERAN (dpa-AFX) - Der iranische Geheimdienst hat im Zusammenhang mit den anhaltenden Protesten im Land neun Ausländer festgenommen. Unter ihnen sei auch ein Deutscher, hieß es in einer Erklärung am Freitagabend. Die anderen Ausländer kommen demnach aus Frankreich, den Niederlanden, Italien, Polen und Schweden. Sie sollen entweder direkt an den systemkritischen Protesten teilgenommen oder im Hintergrund agiert haben. Weitere Details zu den festgenommenen Ausländern wurden nicht genannt. Laut Geheimdienst stehen mehrere Botschaften, unter anderem die Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens, unter Beobachtung.
Außer den neun Ausländern hat der Geheimdienst auch mehrere Mitglieder von iranischen Oppositionsgruppen sowie kurdischen Separatistengruppen festgenommen. Außerdem seien auch einige Iraner, die für ausländische Medien arbeiteten, entweder verhaftet oder einbestellt und verhört worden.
Auslöser der Demonstrationen ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich "unislamischen Outfits" festgenommen. Was genau mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau war ins Koma gefallen und am 16. September in einem Krankenhaus gestorben. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe entschieden zurück. Seit dem Tod der jungen Frau demonstrieren landesweit Tausende Menschen gegen den repressiven Kurs der Regierung und der Sicherheitskräfte sowie das islamische System./xx/DP/he
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