MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach dem versöhnlichen Ende eines durchwachsenen Jahres fasst der Chiphersteller Infineon (Infineon Aktie) neuen Mut und setzt auf einen Aufschwung der Branche. Im gerade begonnen Geschäftsjahr 2013/14 will der Konzern seinen Umsatz um 7 bis 11 Prozent steigern und auch beim operativen Gewinn und der Rendite deutlich zulegen. So soll die Segmentergebnis-Marge auf 11 bis 14 Prozent steigen, nach knapp 10 Prozent in dem Ende September abgeschlossenen Geschäftsjahr, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Den Optimismus teilt unter anderem Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank. Insgesamt sei Infineon gut aufgestellt und dürfte von einer Konjunkturerholung überdurchschnittlich profitieren, schrieb er. An der Börse kamen die Infineon-Aussagen allerdings nicht gut an: Papiere des Halbleiterherstellers verloren zum Handelsstart fast viereinhalb Prozent. Ein Interview von Unternehmenschef Reinhard Ploss in der "WirtschaftsWoche" hatte zuletzt für Optimismus gesorgt und die Aktie nach oben getrieben. Danach hatten sich viele Anleger offenbar mehr erhofft.
STARKER EURO DRÜCKT AUF UMSATZ
Bei seinen Prognosen legt der Konzern einen Euro-Kurs von 1,35 US-Dollar als Maßstab an. Die starke Heimatwährung hatte Infineon zuletzt auf den Umsatz gedrückt, denn in der Halbleiterbranche werden viele Geschäfte in Dollar (Dollarkurs) abgewickelt - die steuerten durch den hohen Eurokurs weniger zum Umsatz bei. Das vergangene Geschäftsjahr war Infineon mit einem Kurs von nur 1,25 US-Dollar je Euro angegangen.
Für das laufende Quartal rechnet Infineon saisonal bedingt mit einem verhaltenen Start in das neue Geschäftsjahr: Weil die Nachfrage zum Ende des Kalenderjahres zurückgeht, dürfte der Umsatz mit knapp einer Milliarde Euro etwas niedriger ausfallen als zuletzt und auch die Marge nur bei 8 bis 10 Prozent liegen. Über alle konjunkturellen Schwankungen hinweg peilt Infineon eine durchschnittliche Rendite von 15 Prozent an.
2013 BESSER ALS ZUNÄCHST BEFÜRCHTET - UMSATZ FAST STABIL
Im Schlussquartal des letzten Geschäftsjahrs hatte Infineon 1,05 Milliarden Euro Umsatz eingefahren und damit genau die Erwartungen der Analysten getroffen. Im Vorquartal waren es 1,02 Milliarden Euro gewesen - in der Halbleiterbranche ist wegen stark schwankender Preise der Vergleich mit dem Vorquartal üblich. Positive Sondereffekte hatten das Segmentergebnis auf 148 Millionen Euro gehoben. Damit übertraf Infineon mit 14,1 Prozent Marge die Erwartungen der Analysten - bereinigt um die Bewertungseffekte hätte diese bei rund 13 Prozent gelegen.
Damit landete Infineon im Geschäftsjahr 2012/13 bei 3,8 Milliarden Euro Umsatz und musste nur einen Rückgang von 2 Prozent verbuchen. Vor einem Jahr hatte der Konzern noch ein Minus von bis zu 9 Prozent befürchtet und unter anderem Investitionen verschoben. Die sollen nun wieder auf 650 Millionen Euro steigen. Dank des Sparkurses und einer wieder anziehenden Nachfrage konnte der Konzern seine Prognose dann aber Stück für Stück wieder erhöhen. Auch die Rendite lag am Ende besser als zunächst angenommen. Unter dem Strich brach der Überschuss allerdings um mehr als ein Drittel auf 272 Millionen Euro ein. Trotzdem sollen die Aktionäre wie im Vorjahr eine Dividende von 0,12 Euro je Anteilsschein erhalten./mmb/kja/fbr
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