HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern HeidelbergCement (Heidelberg Cement Aktie) hat im vierten Quartal vor allem von seinem strikten Sparkurs und Preiserhöhungen profitiert. Zudem laufen die Geschäfte besonders gut in Asien und Afrika, aber auch in Nordamerika und Russland. Umsatz und operativer Gewinn legten zu. Für das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Unternehmenschef Bernd Scheifele am Donnerstag trotz des schwächeren Geschäfts in weiten Teilen Europas weiterhin zuversichtlich.
"Wir werden 2013 von zwei wesentlichen Faktoren profitieren", sagte der HeidelbergCement-Chef bei Vorlage der vorläufigen Zahlen für das Gesamtjahr 2012. Zum einen zahlten sich die Investitionen in den Ausbau von Kapazitäten in den stark wachsenden Schwellenländern aus, weitere Produktionsanlagen gehen in den kommenden Monaten an den Start.
DAX-SPITZENREITER
Die HeidelbergCement-Aktie war mit Abstand der größte Gewinner im DAX und legte im frühen Handel um 5,33 Prozent zu. "Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 liegen klar über Marktkonsens", sagte ein Börsianer. Positiv hob er zudem das erhöhte Ziel für die Einsparungen hervor. Analyst Marc Nettelbeck von der DZ Bank sprach zusammenfassend von einer "ziemlich soliden Entwicklung". Die Gewinne lägen leicht über seinen Erwartungen. Zudem klinge der Ausblick recht positiv.
Trotz aller Zuversicht warnte Scheifele: "Die makroökonomischen Risiken haben sich zuletzt reduziert, bleiben jedoch bedeutsam." Die Notwendigkeit der Länder, ihre Schulden abzubauen, dürfte das Absatzwachstum in den sogenannten reifen Märkten auf absehbare Zeit dämpfen. Zudem habe HeidelbergCement den Margenrückgang aufgrund gestiegener Energiekosten noch nicht aufgeholt. Deshalb will Scheifele seinen strikten Sparkurs auch zukünftig fortfahren und, wenn nötig, Kapazitäten anpassen.
ZWEIGETEILTE ENTWICKLUNG IN EUROPA
Für Europa geht er von einer zweigeteilten Entwicklung aus. Während sich die Märkte in Deutschland, Nordeuropa und Russland weiterhin stabil bis positiv entwickeln sollten, erwartet er in den übrigen Regionen eine schwache Nachfrage nach Baustoffen. Besonders die Geschäfte in Großbritannien und in den Niederlanden liefen im vergangenem Jahr deutlich schlechter. Aber auch die Nachfrage vor allem in Polen, Ungarn und in der Tschechischen Republik ging deutlich zurück. In Südeuropa ist HeidelbergCement im Gegensatz zu den Konkurrenten Holcim und Lafarge nur in Spanien engagiert.
Mit seinem Sparprogramm kommt HeidelbergCement besser voran als geplant. Für den Zeitraum 2011 bis 2013 will der im Dax notierte Konzern nun gut eine Milliarde Euro einsparen. 2012 reduzierte der Konzern die Kosten um 384 Millionen Euro, etwa genauso viel wie ein Jahr zuvor. Bereits bei Vorlage der Zahlen für das Gesamtjahr 2011 im vergangenen März hatte das Unternehmen sein Einsparziel für die drei Jahre von ursprünglich 600 Millionen auf 850 Millionen Euro angehoben. Weniger ausgaben will HeidelbergCement unter anderem im Einkauf. Doch auch die Kosten für Energie sollen gesenkt werden. Baustoffkonzerne zählen zu den energieintensiven Unternehmen.
Im vierten Quartal erhöhte sich der operative Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) um 8,2 Prozent auf 691 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 6,5 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2012 erhöhte sich das operative Ergebnis vor Abschreibungen auf 2,48 Milliarden Euro, ein Plus von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 8,7 Prozent auf gut 14 Milliarden Euro. HeidelbergCement beschäftigte Ende 2012 mit 51.966 Mitarbeitern, 560 weniger als noch vor einem Jahr. Die Heidelberger werden am 14. März ihre vollständige Bilanz vorlegen./mne/jha/stk
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