Dienstag, 21.02.2017 07:10 von | Aufrufe: 166

ROUNDUP: EWE-Chef legt entlastendes Gutachten zu umstrittener Spende vor

pixabay.com

OLDENBURG (dpa-AFX) - Der noch amtierende EWE-Chef Matthias Brückmann geht nach einer umstrittenen Spende an eine Stiftung von Boxprofi Wladimir Klitschko in die Offensive. Ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass Brückmann mit seiner Spende in Höhe von 253 000 Euro nicht unrechtmäßig gehandelt hat. "Eine Pflichtverletzung durch Herrn Brückmann lag nicht vor", schreibt der Rechtswissenschaftler Uwe Schneider von der Universität Mainz in dem vorläufigen Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zum Zeitpunkt der Spendenzusage habe der Vorstand des Energieversorgers über ein eigenes Spendenbudget von 500 000 Euro verfügt. Das Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern, dies sei Sache des Aufsichtsrats.

Der EWE-Vorstandsvorsitzende Brückmann hatte im vergangenen Jahr 253 000 Euro nach Kiew überweisen lassen, ohne den Finanz- und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates zu informieren. Nach früheren Angaben eines EWE-Sprechers hätte das Gremiums zustimmen müssen. Brückmanns Rechtsanwalt beklagte zudem in einem Schreiben an den Aufsichtsrat, dass seinem Mandanten bei der Sitzung des Gremiums am Mittwoch eine Anhörung verweigert werden solle. Wegen der Affäre empfahl das Präsidium des Aufsichtsrats jüngst die Abberufung Brückmanns, seitdem lässt dieser sein Amt ruhen.

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt gegen Brückmann. In einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Oldenburg hieß es, es bestehe der Anfangsverdacht, dass die Spende an die Klitschko-Stiftung in Widerspruch mit den konzerninternen Anweisungen zu Spendengewährungen und Sponsoring gestanden haben könnte. Wegen des Anfangsverdachts der Untreue ermittelt die Behörde zudem gegen EWE-Vorstandsmitglied Michael Heidkamp.

Das vorläufige rechtliche Gutachten in Brückmanns Auftrag kommt nun zu dem Ergebnis, dass kein wichtiger Grund vorliegt, Brückmanns Anstellungsvertrag fristlos zu kündigen. Der EWE-Chef habe seine Pflichten dem Unternehmen gegenüber mit der zugesagten Spende nicht verletzt.

Der Aufsichtsrat entscheidet am Mittwoch über die berufliche Zukunft Brückmanns bei EWE. "Unser Ziel und Auftrag ist es, in dieser Situation weiteren Schaden vom Unternehmen abzuwenden sowie Ruhe und Stabilität wiederherzustellen", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Stephan-Andreas Kaulvers kürzlich. EWE ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft und überwiegend im Besitz von Städten und Landkreisen aus Nordwestdeutschland. Das Unternehmen beschäftigt rund 9000 Mitarbeiter./tst/DP/zb


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News