Eurokurs (Symbolbild).
Freitag, 22.03.2019 11:10 von | Aufrufe: 692

ROUNDUP/Eurozone: Industrie zieht Unternehmensstimmung nach unten

Eurokurs (Symbolbild). © MicroStockHub / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

LONDON (dpa-AFX) - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im März wieder eingetrübt. Wie das Forschungsinstitut Markit am Freitag in London mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex um 0,6 Punkte auf 51,3 Zähler. Analysten hatten dagegen im Schnitt einen leichten Anstieg auf 52,0 Zähler erwartet.

Die Finanzmärkte reagierten deutlich: Der Euro fiel unter die Marke von 1,13 US-Dollar, die Aktienkurse gaben nach. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen war erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder leicht negativ.

Besonders schwach entwickelte sich die Industrie des Euroraums, wo der Indikator deutlich in den Schrumpfungsbereich abrutschte. Mit 47,6 Punkten fiel die Industriestimmung auf den tiefsten Stand seit fast sechs Jahren. Der Indikator für die Dienstleister ging dagegen nur geringfügig zurück und deutet mit 52,7 Punkten noch Wachstum an. Allgemein gilt die Grenze von 50 Punkten als entscheidend - über der Grenze geht man von Wachstum aus, darunter wird wirtschaftliche Schrumpfung angenommen.

In den beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums entwickelten sich die Indikatoren überwiegend schwach. In Deutschland enttäuschte vor allem die Industrie, wo der Indikator mit 44,7 Punkten auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahre fiel. "Die Unsicherheit hinsichtlich des Brexits und der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, die Schwäche der Autoindustrie und die generell nachlassende weltweite Nachfrage belasteten die Industrie auch im März in ganz erheblichem Ausmaß", erklärte Markit-Experte Phil Smith.

In Frankreich fielen die Indikatoren sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistern in den Bereich, der eine Schrumpfung signalisiert. Dies kann als besonders enttäuschend angesehen werden, weil die französischen Kennzahlen seit Jahresbeginn eine Zwischenerholung durchlaufen hatten. Markit führte die aktuelle Entwicklung vor allem auf das Neugeschäft der Unternehmen zurück. Insbesondere die Aufträge aus dem Ausland hätten sich schwach entwickelt.

Chris Williamson, Chefökonom von Markit, lenkte den Blick auf die schwache Industrie des Währungsraums. "Größte Sorge ist die Misere des Industriesektors, der wegen des stärksten Rückgangs der Exporte seit der Staatsschuldenkrise 2012 momentan in der tiefsten Rezession seit Ende 2013 steckt." Der Dienstleistungssektor halte sich zwar wacker, doch auch hier liefen die Geschäfte so verhalten wie zuletzt 2016.

^Region/Index März Prognose Vormonat

EURORAUM

Gesamt 51,3 52,0 51,9


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Verarb. Gew. 47,6 49,5 49,3

Dienste 52,7 52,7 52,8

DEUTSCHLAND

Verarb. Gew. 44,7 48,0 47,6

Dienste 54,9 54,8 55,3

FRANKREICH

Verarb. Gew. 49,8 51,4 51,5

Dienste 48,7 50,6 50,2°

(in Punkten)

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