Flaggen vor dem EU-Parlament in Straßburg.
Freitag, 22.02.2019 16:10 von | Aufrufe: 896

ROUNDUP: EU ohne Einigkeit im Streit mit Trump - Kein Mandat für Malmström

Flaggen vor dem EU-Parlament in Straßburg. pixabay.com

BUKAREST (dpa-AFX) - Die EU-Staaten haben sich trotz der drohenden US-Sonderzölle auf europäische Autos nicht auf einen zügigen Start von Handelsgesprächen mit Washington verständigen können. Bei einem Treffen der zuständigen Minister in Bukarest scheiterten am Freitag Versuche, eine Einigung über das notwendige Mandat für EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström zu erzielen. Eine Entscheidung könnte nun erst beim EU-Gipfel am 22. und 23. März fallen - wenn nicht sogar erst noch später.

"Es gibt einige Mitgliedstaaten, die noch etwas Zeit für interne Konsultation brauchen", räumte Malmström nach dem Treffen ein. Sie hoffe aber weiter auf eine zügige Annahme des Mandats, das Gespräche über den Abbau von Zöllen auf Industriegüter und andere Handelshemmnisse ermöglichen soll. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier forderte, die EU müsse geeint agieren und ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Die Diskussionen mit den USA seien in einer "kritischen und entscheidenden Phase".

Als Grund für die Verzögerungen innerhalb der EU gelten Bedenken in Ländern wie Frankreich und Belgien. Dort gibt es vergleichsweise laute freihandelskritische Stimmen in der Bevölkerung, die von den Regierungen gerade wegen der bevorstehenden Europawahl im Mai sehr ernst genommen werden.

Problematisch könnten die Verzögerungen auf EU-Seite sein, weil US-Präsident Donald Trump fest entschlossen scheint, innerhalb der kommenden drei Monate Sonderzölle auf Autoimporte einzuführen, sollten die Handelsgespräche nicht bald beginnen. "Wenn wir keinen Deal machen, dann kommt es zu den Zöllen", sagte er erst am vergangenen Mittwoch.

Zuvor hatte ihm das US-Handelsministerium einen Bericht vorgelegt, nach dem Autoimporte aus Europa eine Gefahr für die Nationale Sicherheit der USA darstellen. Diese Einschätzung ermöglicht es Trump, in einer Frist von 90 Tagen Sonderzölle einzuführen.

Der französische Europastaatssekretär Jean-Baptiste Lemoyne machte am Freitag deutlich, dass sein Land nun erst einmal die noch ausstehende Abstimmung im EU-Parlament und den EU-Gipfel am 21. und 22. März abwarten wolle. Zudem betonte er noch einmal, dass sich die EU vorgenommen habe, nicht unter Drohungen zu verhandeln.

Altmaier bemühte sich, nicht den Eindruck deutsch-französischer Meinungsverschiedenheiten bei dem Thema aufkommen zu lassen. "Ich habe nicht die Absicht, hier etwas durchzudrücken", sagte der CDU-Politiker. Er werde in Abstimmung mit seinem französischen Kollegen und vielen anderen handeln.

Die schwedische Handelsministerin Ann Linde wies darauf hin, dass die US-Autozölle allein in Schweden 4000 Arbeitsplätze bedrohen könnten. Ähnlich äußerte sich die österreichische Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. "Da steht für viele Länder viel auf dem Spiel", sagte sie. Es könne nicht sein, dass Länder wie Frankreich beim Mandat bremsten, weil ihre eigene Autoindustrie nicht so betroffen sei.

Zuvor hatte auch schon Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz zur Eile gemahnt. Auf die Frage, ob sich Trump noch von einem Handelskrieg abhalten lasse, sagte Kurz in der Interviewsendung "mensch, amerika!" auf Phoenix (22. Februar 2019): "Ich bin mir nicht sicher, ob es uns wirklich gelingt oder ob Trump zu ungeduldig wird und zuvor schon unilaterale Maßnahmen setzt. Ich glaube, vom Tempo her geht es ihm zu wenig weiter."


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in Caterpillar Inc.
VD02K6
Ask: 3,41
Hebel: 20,50
mit starkem Hebel
Zum Produkt
VD0P89
Ask: 5,49
Hebel: 7,99
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
Vontobel
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: VD02K6,VD0P89,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

363,25 $
+1,65%
Caterpillar Inc. Chart
74,05
-0,19%
Mercedes-Benz Group AG Chart
144,68 $
+1,85%
Tesla Chart
121,35
+0,04%
Volkswagen AG Vz Chart
-  
0,00%
Xerox Chart

Sollte Trump die Autozölle tatsächlich einführen, will die EU mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte antworten. Sie könnten beispielsweise US-amerikanische Elektroautobauer wie Tesla , den Baumaschinenhersteller Caterpillar (Caterpillar Aktie) oder den Druckerspezialisten Xerox treffen. Zudem würde es keine Handelsgespräche geben./aha/DP/stw

Werbung

Mehr Nachrichten zur Mercedes-Benz Group Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News