BONN (dpa-AFX) - Fernwärmekunden in ganz Deutschland bekommen auf Druck des Bundeskartellamtes von den Versorgungsunternehmen insgesamt 55 Millionen Euro zurück. Das teilte die Behörde am Dienstag in Bonn mit. Die betroffenen Kunden profitieren dabei entweder von Rückerstattungen ihrer Versorger oder von Preissenkungen, zu denen sich die Versorger verpflichteten.
Kartellamtspräsident Andreas Mundt betonte: "Für die betroffenen Verbraucher ist die Entlastung im Umfang von rund 55 Millionen Euro eine gute Nachricht." Die Fernwärmekunden seien in besonderem Maße schutzbedürftig. Denn sie hätten meist keine Möglichkeit zum Anbieterwechsel.
Das Kartellamt hatte bereits 2013 bundesweit gegen sieben Versorger Ermittlungen wegen des Verdachts überhöhter Fernwärmepreise eingeleitet. Allerdings sei der Nachweis eines im kartellrechtlichen Sinne missbräuchlich überhöhten Preises im Fernwärmebereich ausgesprochen schwierig, wie die Behörde betonte. Durch die Zusagen der Unternehmen seien nun weiterer Ermittlungsaufwand sowie ein langjähriger Rechtsstreit vermieden worden, betonte das Kartellamt.
Bereits im Oktober 2015 hatten die Stadtwerke Leipzig sich auf Druck des Kartellamts zu einer Preissenkung im Gesamtvolumen von fast 41 Millionen Euro verpflichtet. Am Dienstag schloss die Wettbewerbsbehörde aufgrund weiterer Zusagen der Fernwärmelieferanten Innogy
Bei den übrigen Unternehmen, die alle zur Danpower-Unternehmensgruppe gehören, beläuft sich das Rückerstattungsvolumen auf gut zwei Millionen Euro, die mit der nächsten Jahresschlussrechnung gutgeschrieben werden sollen.
Bei anderen Versorgern wie der HanseWerk Natur GmbH verzichtete das Kartellamt nach einer Preissenkung auf eine Verfügung. Bei den Versorgern Energie SaarLorLux und Stadtwerke Rostock sei das Verfahren eingestellt worden, da sich der Verdacht des Preismissbrauchs nicht habe erhärten lassen, berichtete die Behörde./rs/rea/DP/stb
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.