Piloten in einem Cockpit (Symbolbild).
Dienstag, 28.02.2017 13:43 von | Aufrufe: 553

ROUNDUP: Billigflieger Ryanair baut Angebot am Lufthansa-Drehkreuz schnell aus

Piloten in einem Cockpit (Symbolbild). pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Billigflieger Ryanair setzt am Frankfurter Flughafen auf schnelles Wachstum. Vier Wochen vor dem ersten Ryanair-Flug vom angestammten Lufthansa (Lufthansa Aktie) -Drehkreuz kündigte Airline-Chef Michael O'Leary am Dienstag 20 neue Verbindungen an. Ab Ende Oktober sind dann sieben Ryanair-Maschinen in Frankfurt stationiert, die jährlich etwa 2,3 Millionen Kunden transportieren sollen. Mittelfristig rechnet O'Leary mit bis zu 20 Maschinen an dem Standort, der aber weiterhin von hohen Kosten geprägt sei.

Ende März stationiert der größte europäische Billigflieger in Frankfurt erstmals zwei Jets, die regelmäßig zu den Sonnenzielen Mallorca, Alicante, Malaga und Faro fliegen sollen. Diese Flüge könnten vom ersten Tag an profitabel betrieben werden, sagte der Ryanair-Chef. Für den Winterflugplan 2017/2018 rechne er hingegen mit Anlaufverlusten in Frankfurt.

Schwieriger werde weiteres Wachstum auf der 120 Kilometer entfernten Ryanair-Basis im rheinland-pfälzischen Frankfurt-Hahn. Dies liege an der deutschen Ticketsteuer, die Flüge von solchen Flughäfen unverhältnismäßig verteuere. Bei einer Beibehaltung der Steuer sehe er in den kommenden beiden Jahren kaum Wachstum an dem Hunsrück-Flughafen, der in dieser Woche vom chinesischen Mischkonzern HNA übernommen werden soll.

In Frankfurt profitiert Ryanair wie andere Anbieter in den ersten drei Jahren von einem Gebührenrabatt, den der Flughafenbetreiber Fraport (Fraport Aktie) bei neuen Verbindungen gewährt. Der Hauptkunde Lufthansa wie auch der Ferienflieger Condor hatten die vom Land Hessen genehmigte Preispolitik heftig kritisiert.

Der Lufthansa-Konzern will zum Sommer 2018 die eigene Billigtochter Eurowings in Frankfurt an den Start bringen. Er freue sich auf die neue Konkurrenz, sagte O'Leary, weil dann die Kunden die Preise vergleichen und sich für Ryanair entscheiden würden. Eurowings gelte nur beim Lufthansa-Vorstand als Billigflieger.

Möglicherweise führt der Lowcost-Boom zu einem schnelleren Ausbau des Frankfurter Flughafens. Der Betreiber Fraport hatte erklärt, Baumaßnahmen für die zusätzlichen Passagiere zumindest zu prüfen. Bis zur für 2023 geplanten Inbetriebnahme des Terminals 3 könnten zwischenzeitliche Erweiterungen notwendig sein. Im Gespräch sind ein weiterer Ausbau des Terminals 2 sowie ein Abfertigungsgebäude in Leichtbauweise im Süden des Flughafengeländes.

Ryanair legt nach O'Learys Worten wenig Wert auf Komfort. Es komme darauf an, die Leute schnell durch die Kontrollen und in die Flugzeuge zu bekommen. Billigflieger werden in aller Regel auf Vorfeld-Positionen abgefertigt, wohin die Passagiere mit Bussen gebracht werden.

O'Leary wandte sich erneut gegen die Übernahme von bis zu 38 Jets der Air Berlin durch den Lufthansa-Konzern, der einzelne Flugzeuge sogar gekauft und an Air Berlin zurückverliehen habe. Das Bundeskartellamt solle den Deal untersagen. Notwendig sei zudem ein einheitliches Wettbewerbsrecht in Europa.

Die europäische Airline-Industrie insgesamt sieht O'Leary vor einer Konsolidierung. In fünf Jahren würden schwache Gesellschaften wie die skandinavische SAS oder Alitalia zu einem der großen Anbieter Lufthansa, Air France oder British Airways gehören. Bei diesen würden wiederum die arabischen Golf-Airlines als Großaktionäre einsteigen. Seine eigene Gesellschaft sieht O'Leary künftig neben dem Direktverkehr als Zulieferer für Langstreckenanbieter. Mit Norwegian seien die Gespräche schon weit gediehen, es gebe aber noch Probleme mit der Verbindung der unterschiedlichen IT-Systeme./ceb/DP/fbr


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter abwärts?

Kurzfristig positionieren in Fraport AG
ME19A9
Ask: 1,26
Hebel: 6,54
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
Morgan Stanley
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: ME19A9,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

-  
0,00%
Air Berlin Chart
45,46
-1,43%
Fraport AG Chart
6,68
+0,33%
Lufthansa Chart
20,40
-0,63%
Ryanair Holdings Chart
0,0022
+4,76%
SAS Realtime-Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur Lufthansa Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News

ARIVA.DE Redaktion Thumbnail
11:14 - ARIVA.DE Redaktion