Der Bulle vor der Börse in New York.
Mittwoch, 14.02.2018 22:44 von | Aufrufe: 1234

ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Anleger verdrängen Zinssorgen

Der Bulle vor der Börse in New York. pixabay.com

NEW YORK (dpa-AFX) - Anleger haben am Mittwoch in New York die Angst vor schnellen Zinserhöhungen verdrängt. Die Aufbruchstimmung nach dem Kursrutsch der beiden Vorwochen überwog zur Wochenmitte die erneuerten Sorgen vor einer möglicherweise steileren Zinskurve, die von unerwartet deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen untermauert wurden.

Nach einem schwächeren Start rückte der Dow Jones Industrial schnell ins Plus vor und baute seine Gewinne dann stetig aus. Zur Schlussglocke stand er 1,03 Prozent höher bei 24 893,49 Punkten. Er verbuchte so den vierten Gewinntag in Folge - ein Zeichen, dass der Markt allmählich wieder zur Normalität zurückkehrt. Erkennbar ist dies auch an einem deutlichen Rückgang der Schwankungsbreite: Der als "Angstbarometer" angesehene Volatilitätsindex VIX fiel erstmals seit Tagen wieder unter der Marke von 20 Punkten. In der Regel entwickelt er sich entgegengesetzt zur Kursentwicklung am Aktienmarkt.

Der marktbreite S&P 500 legte sogar um 1,34 Prozent auf 2698,63 Punkte zu. Über allem thronte der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 mit einem Kursgewinn von 1,85 Prozent auf 6675,03 Punkte.

Die US-Inflation hatte im Januar bei 2,1 Prozent gelegen, während viele Experten mit einer abgeschwächten Teuerung gerechnet hatten. Eine hohe Inflation erhöht grundsätzlich den Druck auf die US-Notenbank Fed, mit steigenden Zinsen gegenzusteuern. Genau diese "Zinsangst" hatte zuletzt als Hauptgrund für die Turbulenzen an den Aktienbörsen gegolten. Die Tendenz bei Experten geht mittlerweile zu vier Zinserhöhungen in diesem Jahr. Die Fed hat bisher nur drei in Aussicht gestellt.

Bei näherer Betrachtung wollten einige Experten die Inflationszahlen aber nicht überbewerten. Commerzbank-Experte Christoph Balz etwa warnt davor, dass "der Januar den Trend überzeichnen könnte", weil zu Jahresbeginn viele Unternehmen ihre Preise änderten. Auch Analyst Omair Sharif von der Societe Generale rechnet damit, dass die US-Inflation einige Antreiber enthalte, die in dieser Form nicht nachhaltig sein dürften. Er rechnet vor allem im zweiten Halbjahr mit einem nachlassenden Preisdruck.

In den Augen von Martin Hüfner vom Vermögensverwalter Assenagon sind die Ängste, die zuletzt zu einer spürbaren "Hysterie" an den Aktienmärkten geführt hätten, mittelfristig ohnehin übertrieben. "Historisch gesehen gehen Phasen steigender Zinsen auch mit steigenden Aktienkursen einher", so der Chefvolkswirt. Allerdings sollten Anleger in Zeiten immer noch hoher Volatilität weiter vorsichtig bleiben, so sein Rat.

Auf Unternehmensseite waren Finanzwerte gefragt, wie Kursanstiege von 2,76 beziehungsweise 2,31 Prozent bei den im Dow gelisteten Aktien von Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie) und JPMorgan zeigten. Vor dem Hintergrund möglicher Zinssteigerungen und steigender Renditen am Anleihemarkt gelten Banken sogar als Profiteure. Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen erreichte am Mittwoch nach den Inflationszahlen ihren höchsten Stand seit vier Jahren.

Nicht hoch im Kurs standen derweil Konsumwerte wie Johnson & Johnson , Coca-Cola (Coca-Cola Aktie) , Procter & Gamble sowie McDonalds mit Abgaben zwischen 0,2 und 1,5 Prozent. Hier dürfte es seine Spuren hinterlassen haben, dass die Umsätze im US-Einzelhandel im Januar überraschend um 0,3 Prozent gesunken waren. Dies war der stärkste Rückgang seit Februar 2017.

Ansonsten spielte die Musik vor allem bei den Nebenwerten, von denen einige mit Zahlen für Aufsehen sorgen. Dies traf vor allem auf die Aktien von Fossil zu, die nach einer jahrelangen Talfahrt um fast 88 Prozent in die Höhe schossen. Besser als erwartete Umsätze im vierten Quartal machte hier den leidgeplagten Anlegern Hoffnung auf besser Zeiten.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in Dow Jones Industrial Average
VM6V9N
Ask: 3,78
Hebel: 19,79
mit starkem Hebel
Zum Produkt
VM6UCU
Ask: 57,74
Hebel: 5,35
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
Vontobel
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: VM6V9N,VM6UCU,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

Dow Jones Industrial Average Realtime-Chart
17.034,64
-2,08%
Nasdaq 100 Realtime-Chart
4.966,25
-0,90%
S&P 500 Realtime-Chart

Ein deutlicher Gewinner waren außerdem die Aktien des IT-Konzerns und Geldautomaten-Herstellers Diebold Nixdorf . Sie machten einen Satz nach oben um mehr als 8 Prozent, nachdem die Resultate für das vierte Quartal die Erwartungen übertroffen hatten. Die Aktien von Groupon dagegen sackten um fast 9,5 Prozent ab. Das Schnäppchenportal hatte die Erwartungen der Anleger beim Ausblick auf das bereinigte operative Ergebnis enttäuscht.

Stahlwerte wie AK Steel oder US Steel profitierten derweil laut Händlern mit Aufschlägen von 7 beziehungsweise 5 Prozent davon, dass US-Präsident Donald Trump Medienberichten zufolge über restriktive Maßnahmen gegen billige Stahleinfuhren aus Ländern wie China nachdenkt.

Der Eurokurs stieg trotz der Inflationsangst über die Marke von 1,24 US-Dollar. In New York wurden zuletzt 1,2454 Dollar (Dollarkurs) gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor noch auf 1,2348 (Dienstag: 1,2333) Dollar festgesetzt. Am US-Rentenmarkt fielen richtungweisende zehnjährige Papiere um 24/32 Punkte auf 98 18/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,92 Prozent./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

Werbung

Mehr Nachrichten zum S&P 500 kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News