FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ausverkauf an den Aktienmärkten hat sich am Donnerstag noch beschleunigt und den Dax auf den niedrigsten Stand seit knapp zwei Jahren gedrückt. Ängste vor eskalierenden Spannungen zwischen den USA und China lasteten schwer auf den Kursen, der Dax sackte um 3,48 Prozent auf 10 810,98 Zähler ab. Es war der größte Tagesverlust seit dem Brexit-Votum in Großbritannien im Juni 2016. Mit einem Minus von gut 16 Prozent seit Jahresbeginn droht dem Leitindex ein tiefrotes Börsenjahr 2018.
Auslöser der Flucht aus Aktien war die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei in Kanada. Die USA drängen ihren nördlichen Nachbarn zur sofortigen Auslieferung der Tochter von Huawei-Gründer Ren Zhengfei. China, das gerade erst im Handelsstreit mit den USA einen "Waffenstillstand" vereinbart hatte, reagierte mit scharfem Protest gegen die USA und Kanada auf die Festnahme.
"Die Anleger wollen geradezu verzweifelt eine Lösung im Handelskrieg zwischen den USA und China", sagte Bill Chepolis vom Vermögensverwalter DWS. "Nach dem G20-Gipfel sah noch alles recht gut aus. Aber nach dem Vorfall in Kanada stehen die Märkte schon wieder unter Druck", so der Anlagestratege. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel büßte 3,14 Prozent ein auf 22 447,75 Zähler, den niedrigsten Stand seit Anfang vergangenen Jahres.
Mit dem Dax-Sturz unter 11 000 Punkte sei nun auch die letzte Hoffnung auf eine Jahresendrally geschwunden, sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Das Jahr 2018 ist ein desaströses für Aktienanleger und das vierte Quartal eine Bankrotterklärung für den Dax." Zudem merkten Börsianer an, dass der Dax vom Rekordhoch Ende Januar nun mehr als 20 Prozent verloren habe - und damit in den sogenannten Bärenmarkt-Modus übergegangen sei.
Einzige Kursgewinner im Dax waren die Aktien von Vonovia (Vonovia Aktie)
Negative Aussagen der Citigroup zur eigenen Profitabilität im laufenden Quartal setzten auch deutsche Bankenwerte unter Druck. Die Papiere der Deutschen Bank
Die Papiere der Software AG fielen als einer der schwächsten MDax-Werte um 7,5 Prozent auf das tiefste Niveau seit Anfang 2017. Analyst Gerardus Vos von der Investmentbank Barclays hatte in einem Ausblick auf europäische Softwarekonzerne und IT-Dienstleister seine Schätzungen für 2019 und 2020 zusammengestrichen.
Die Titel der SGL Group
Dagegen stiegen die Papiere von Vossloh
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UM01CM
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Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,11 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
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