FRANKFURT (dpa-AFX) - Angetrieben von der festen Wall Street hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag weiter zugelegt. Der Dax rückte am Ende der ersten Handelsstunde um 0,67 Prozent auf 7.727,21 Punkte vor. Mit der Rückkehr über 7.700 Punkte näherte sich der Leitindex wieder seinem Niveau von vor dem Kursrutsch am Dienstag - er scheint das Wahlpatt in Italien also schnell verarbeitet zu haben. Der MDax verbesserte sich im frühen Geschäft um 0,77 Prozent auf 13.242,08 Punkte, und der TecDax gewann 0,81 Prozent auf 915,50 Punkte.
"Wie in der Vergangenheit häufig zu beobachten war, sind Kursbewegungen an den Börsen, die im Wesentlichen auf politische Ereignisse zurückzuführen sind, oftmals nur von kurzer Dauer", analysierte Marktexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) am Morgen den jüngsten Kursanstieg trotz der Unsicherheiten in Italien. Ein Händler betonte, dass Anleger das gedrückte Niveau nun zum Einstieg nutzten. Mit Verweis auf die am Vorabend festen US-Börsen scheine es, als ob der Markt die Sorgen um Italien zerstreue und sich vielmehr auf die weiterhin lockere Geldpolitik in den USA konzentriere.
TELEKOM NACH ZAHLEN GRÖSSTER DAX-VERLIERER
Auf Unternehmensseite standen einige Unternehmen mit Zahlen im Blick. Aktien der Deutschen Telekom waren im Dax mit einem Abschlag von mehr als einem Prozent der größte Verlierer. Analystin Heike Pauls von der Commerzbank (Commerzbank Aktie) nannte das operative Ergebnis im vierten Quartal schwächer als erwartet. Der Umsatz sei zwar etwas besser als prognostiziert, die positive Überraschung hierbei aber nicht von guter Qualität, so die Expertin.
Bayer-Aktien schafften es nach einem schwächerem Start schnell ins Plus und erreichten zwischenzeitlich ein Rekordhoch bei 76,33 Euro. Zuletzt kletterten sie um 2,78 Prozent auf 75,88 Euro, nachdem der Chemie- und Pharmakonzern seinen Umsatz sowie das operative Ergebnis deutlich steigern konnte. Außerdem ging es im Dax für die RWE-Aktien um gut zwei Prozent nach oben. Morgan Stanley hatte die Papiere auf "Overweight" hochgestuft.
HOCHTIEF NACH ZAHLEN AUF TALFAHRT
Im MDax dagegen wirkten sich Resultate von Hochtief stark belastend auf die Papiere aus - sie büßten rund fünf Prozent ein. Für Commerzbank-Analyst Norbert Kretlow fielen sowohl die Zahlen zum vierten Quartal als auch der Ausblick auf das angelaufene Geschäftsjahr schwächer als erwartet aus. Die vorgeschlagene Dividende liege ebenfalls unter seinen Erwartungen. Im Gegensatz dazu waren ProSiebenSat.1 mit plus 1,60 Prozent gefragt. Ein Börsianer sah die Zahlen über den Erwartungen und lobte den soliden Ausblick.
Bei den Technologiewerten gab es nach Zahlen ebenfalls recht ausgeprägte Kursreaktionen: Aixtron gehörten nach tiefroten Jahreszahlen mit mehr als vier Prozent zu den Gewinnern. Am Markt wurde dies mit steigendem Optimismus erklärt, dass ein Tiefpunkt erreicht sein könnte. Adva dagegen stürzten am Indexende um mehr als acht Prozent ab: Als Belastung stellte ein Börsianer bei dem Glasfaserkabel-Spezialisten vor allem auf den Ausblick für das erste Quartal ab./tih/rum
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