PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben den Wahlausgang in Italien offenbar verdaut und am Donnerstag an ihren positiven Trend vom Vortag angeknüpft. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,83 Prozent auf 2.633,55 Punkte. Auf Monatsbasis verzeichnete der Leitindex der Eurozone allerdings ein Minus von mehr als zweieinhalb Prozent. Der breiter gefasste Stoxx Europe 600 verbuchte indes sein neuntes monatliches Plus in Folge. In Paris gewann der Cac 40 am Donnerstag 0,85 Prozent auf 3.723,00 Punkte, und für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,55 Prozent auf 6.360,81 Punkte nach oben.
Die anfänglichen Panik der Anleger nach den Wahlen in Italien scheine vergessen, sagte Händlerin Anita Paluch vom Broker Gekko Markets. Dank der Aussagen des US-Notenbankchefs Ben Bernanke sowie des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, über die Unterstützung einer lockeren Geldpolitik hätten die Anleger wieder risikofreudiger agiert. Zudem hätten Daten ein robustes Bild des deutschen Arbeitsmarktes gezeichnet.
Der Reisesektor zählte mit plus 1,43 Prozent zu den Favoriten im Branchentableau. Die Papiere der Fluggesellschaft IAG sprangen mit einem Aufschlag von 7,89 Prozent an die Spitze des Londoner "Footsie". Zwar sorgte die desolate Situation der Tochter Iberia im abgelaufenen Jahr für tiefrote Zahlen, doch erhöht das Management nun den Druck auf die Belegschaft der spanischen Fluglinie. Ein Analyst zeigte sich optimistisch, dass Konzernchef Willie Walsh "den Kampf um die nötige Wende gewinnt".
Auch bei Telekomwerten sorgten Zahlen für Bewegung. Belastet von einem schwachen operativen Gewinn fielen Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie) um 0,02 Prozent. Telefonica stiegen hingegen um 2,04 Prozent. Die Spanier rechnen nach einem von der Krise im Heimatland geprägten Jahr wieder mit besseren Geschäften.
Repsol bauten mit plus 1,34 Prozent ihre kräftigen Vortagesgewinne aus. Analyst Oswald Clint von Bernstein Research sprach von einem soliden vierten Quartal. Die Papiere von Reed Elsevier verteuerten sich nach Zahlen in Amsterdam um 1,84 Prozent. Der Verlags- und Medienkonzern profitierte im abgelaufenen Geschäftsjahr von der Einführung neuer Produkte und der Expansion in schnell wachsende Märkte./mis/enl
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