WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Gewerbeimmobilienfinanzierer Aareal Bank
Analysten hatten bereits mit Zurückhaltung gerechnet, allerdings nicht im nun genannten Maße. Die Aktie gab im frühen Handel leicht nach. Mit einem Plus von rund 50 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten gehörte sie in diesem Zeitraum allerdings auch zu den größten Gewinnern im MDax.
Das Neugeschäft bei den Immobilienfinanzierungen wird nach Auffassung der Aareal Bank von 9,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 7 bis 8 Milliarden Euro zurückgehen. Ein sinkender Zinsüberschuss dürfte für einen Rückgang des Konzernbetriebsergebnisses auf 260 bis 300 Millionen Euro sorgen, erklärte die Bank weiter. Im Wesentlichen liege dies am Abbau von Portfolien, die mit den Zukäufen der vergangenen beiden Jahre zur Bank gekommen seien.
Im vergangenen Jahr hatte die Aareal operativ 366 Millionen Euro verdient und dabei bereits einen Rückgang um mehr als ein Fünftel hinnehmen müssen. Das lag aber nicht zuletzt daran, dass einmalige Zugangsgewinne aus der Übernahme der früheren WestLB-Tochter Westimmo das Ergebnis im Vergleichsjahr in die Höhe hatten schnellen lassen. Ohne diesen Effekt, so rechnete die Aareal Bank vor, wäre das Ergebnis um 14 Prozent gestiegen.
Unterm Strich verdiente die Aareal Bank im vergangenen Jahr 215 Millionen Euro nach 355 Millionen Euro im Jahr 2015. Auch hier machte sich der Westimmo-Kauf bemerkbar. Die Aktionäre sollen dennoch eine von 1,65 Euro auf 2,00 Euro je Aktie gestiegene Dividende erhalten. "Wir sind mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden", erklärte Vorstandschef Hermann Merkens. "Wir haben alle unsere Ziele erreicht, teilweise sogar übertroffen."
Die Aareal Bank hatte nach dem erfolgreichen Abschluss juristischer Streitigkeiten mit Investoren ihre Prognose erhöht und ein Betriebsergebnis zwischen 360 Millionen und 380 Millionen Euro erwartet.
Ein Händler sagte, die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr seien gemischt ausgefallen und der Ausblick sei ein Stimmungsdämpfer. Allerdings ist der die Aareal Bank bekannt dafür, vorsichtig zu planen. So war der Vorstand für das vergangene Jahr ursprünglich von einem deutlich geringeren Neugeschäft ausgegangen.
Die Aareal Bank war in den vergangenen beiden Jahren auch dank der Übernahme der beiden Konkurrenten Westimmo und Corealcredit kräftig gewachsen. Angesichts des Niedrigzinsumfeldes will sie sich nun etwas unabhängiger vom Zinsergebnis machen. Dazu baut sie etwa ihre Beratungsangebote für die Wohnwirtschaft aus. Sie investiert zudem in die Digitalisierung. "2017 werden wir die Schlagzahl bei der Transformation des Unternehmens weiter erhöhen", erkläre Bankchef Merkens./das/zb/fbr
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