Der Mercedes-Stern ist schon seit 1926 das Markenzeichen von Daimler.
Freitag, 01.02.2013 17:18 von | Aufrufe: 297

ROUNDUP 3/Einstieg bei BAIC: Daimler nimmt Vertrieb in China selbst in die Hand

Der Mercedes-Stern ist schon seit 1926 das Markenzeichen von Daimler. pexels.com

(Neu: Berichte über Staatsfonds-Einstieg bei Daimler, letzter Absatz)

STUTTGART (dpa-AFX) - Mit dem Einstieg bei seinem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) sichert sich Daimler (Daimler Aktie) die Kontrolle über den gemeinsamen Vertrieb im größten Automarkt der Welt. Die Schwaben beteiligen sich mit zwölf Prozent bei der Pkw-Tochter BAIC Motor und übernehmen gleichzeitig die Mehrheit an der kürzlich zusammengeführten Vertriebsgesellschaft. Eine entsprechende Vereinbarung wurde nach Angaben des Dax-Konzerns am Freitag in Stuttgart unterzeichnet. Die Beteiligung wird durch die Ausgabe neuer Aktien vollzogen.

Weil die Schwaben ihre Beteiligung an dem Joint Venture auf 51 Prozent aufstocken, kann Daimler die entscheidenden Positionen in der Vertriebsgesellschaft mit eigenen Leuten besetzen: Der frühere Japan-Chef Nicholas Speeks übernahm bereits im Dezember die Leitung. Außerdem könnten die Stuttgarter den Finanzvorstand, sowie die Leiter für Verkauf und Marketing stellen, sagte ein Daimler-Sprecher. Der neue Vertrag sieht außerdem vor, dass Daimler zwei Sitze im Verwaltungsgremium vom BAIC Motor erhält.

Der getrennte Vertrieb von importierten und lokal produzierten Autos galt als eines der größten Problem des Oberklasse-Herstellers in China. Im Dezember hatten Daimler und die BAIC-Gruppe die beiden Vertriebskanäle bereits unter einem Dach zusammengeführt und je 50 Prozent an dem neuen Joint Venture übernommen. Dazu hatten die Stuttgarter mit dem bisherigen Lkw-Manager Hubertus Troska ein allein für China zuständiges Vorstandsmitglied ernannt.

Im Gegenzug für die Kontrolle im Vertrieb bekommt die Sparte BAIC Motor mit 51 Prozent die Mehrheit an dem Joint Venture Beijing Benz Automotive, das Daimlers C- und E-Klasse sowie den Geländewagen GLK in China herstellt. So kann die Pkw-Tochter der Chinesen das Gemeinschaftsunternehmen vor ihrem angestrebten Börsengang in Hongkong konsolidieren und damit ihre Position auf dem chinesischen Markt stärken. Auch Daimler hat Interesse an einem robusten Partner auf dem weltgrößten Automarkt sowie an einem erfolgreichen IPO: Der Konzern nannte die Beteiligung einen strategischen Schritt zur Unterstützung dieser Pläne.

Die Beteiligung der Stuttgarter bei BAIC Motor muss noch von chinesischen Behörden genehmigt werden und soll bis Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres über die Bühne gehen.

Seit dem vergangenen Jahr ist China der größte Absatzmarkt für alle deutschen Nobelhersteller: Audi, BMW (BMW Aktie), Mercedes und Porsche verkauften 959.000 Neuwagen im bevölkerungsreichsten Land der Erde. Daimler-Chef Dieter Zetsche bezeichnete den Einstieg als Bekenntnis, "gemeinsam die Chancen und Potenziale des chinesischen Automobilmarkts voll auszuschöpfen".

Derzeit fahren die Stuttgarter der Konkurrenz aber hinterher und verkauften zuletzt deutlich weniger Wagen als die Erzrivalen BMW und Audi. Während diese 2012 beim Absatz Fabelrekorde einfuhren, gingen die Verkäufe bei Daimler sogar leicht zurück. Bis spätestens 2020 will Zetsche aber an den Bayern vorbeiziehen. Dazu soll künftig auch die Beteiligung an BAIC Motor beitragen.

Daimler-Finanzchef Bodo Uebber erklärte: "Durch diese strategische Investition in BAIC Motor ist Daimler das erste ausländische Unternehmen, das sich an einem chinesischen Hersteller beteiligt." Die Stuttgarter wollen ihm zufolge dadurch künftig am Wachstum des chinesischen Autobauers teilhaben. Die BAIC Gruppe ist den Angaben zufolge einer der größten Autohersteller Chinas und setzte 2011 mehr als 1,5 Millionen Fahrzeuge ab.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

-  
0,00%
Audi Chart
106,40
-0,14%
BMW St Chart
73,98
-0,05%
Mercedes-Benz Group AG Chart
Porsche Automobil Holding SE Vz Chart

Erst kürzlich war auch umgekehrt über einen Einstieg der Chinesen bei Daimler spekuliert worden. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" ist der chinesische Staatsfonds CIC mittlerweile mit knapp 3 Prozent an den Stuttgartern beteiligt und will seinen Anteil auf 10 bis 20 Prozent aufstocken. Zetsche hatte vor zwei Wochen gesagt, es gebe "keine Gespräche oder Informationen" zu einem möglichen größeren Einstieg. Der Fonds sei aber mit etwas mehr als einem Prozent der Aktien Anteilseigner bei Daimler. In diesem Zusammenhang sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage: "Es gibt keinen neuen Stand zu berichten."/mmb/lan/fn /fbr/jha

Werbung

Mehr Nachrichten zur BMW St Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.