Bulle vor dem Eingang der Frankfurter Börse.
Donnerstag, 12.10.2017 18:23 von | Aufrufe: 1260

ROUNDUP 3: Dax schafft es erstmals über 13 000 Punkte

Bulle vor dem Eingang der Frankfurter Börse. © Nikada / iStock Unreleased / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(neu: Schlussstand, Deutschen Bank)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Tagen der Lethargie hat der deutsche Leitindex Dax am Donnerstag erstmals den Sprung über die 13 000 Punkte geschafft. Er stieg in der Spitze bis auf 13 002,34 Punkte, kehrte anschließend aber wieder knapp unter die Marke zurück. Am Ende stand er noch 0,09 Prozent höher bei 12 982,89 Punkten. Mit dem nächsten Angriff auf eine Tausendermarke knüpft das Börsenbarometer an seinen starken Lauf der vergangenen Monate an. Allein im September - einem traditionell eigentlich eher schwachen Börsenmonat - hatte der Dax 6,4 Prozent gewonnen.

Damit beendete der Leitindex eine tagelange Durststrecke, in der er knapp unterhalb von 13 000 Punkten vor sich hin gedümpelt war. Mehrfach hatte er sich bis auf wenige Punkte genähert, aber dann den Schwung verloren. "Die Marke war fällig und sie wurde mit reichlich Vorlauf und unsagbar zäher Annäherung genommen", sagt Daniel Saurenz von Feingold Research. Er wertet den Sprung über die psychologisch wichtige Marke als eine logische Folge der Niedrigzinspolitik in den USA und der Nullzinspolitik in Europa.

Hintergrund der erfreulichen Entwicklung am deutschen Aktienmarkt sind außerdem die guten Wirtschaftsperspektiven der Eurozone und der Eurokurs, der zwischenzeitlich gegenüber dem Dollar (Dollarkurs) wieder etwas zurückgefallen war. Eine schwächere Gemeinschaftswährung ist tendenziell positiv für die Exportwirtschaft der Eurozone und treibt für gewöhnlich auch die Aktien der exportlastigen Unternehmen im Dax an.

Zugleich haben sich die Anleger ein dickes Fell in Sachen Krisen zugelegt: Ängste rund um geopolitische Spannungen wie dem Nordkorea-Konflikt legten sich. Das jüngste innenpolitische Hickhack in Spanien wegen der Unabhängigkeitsbestrebungen der Region Katalonien ließ die Anleger am hiesigen Aktienmarkt kalt. In Deutschland wird derweil auf politische Stabilität auch unter einer möglichen Jamaika-Regierungskoalition aus CDU/CSU, Grünen sowie FDP gesetzt.

Experten blicken nun gespannt voraus, ob der Dax die Marke nachhaltig überwinden kann. Tim Albrecht von der Deutschen Bank etwa hält es für möglich, dass sich das Kursbarometer im nächsten Jahr auf die 14 000-Punkte-Marke zubewegt. "Euphorie ist zwar nicht angebracht, aber insgesamt stehen die Börsenampeln weiter auf Grün", so der Experte. Die deutsche Wirtschaft laufe sehr gut, die Unternehmensgewinne stiegen und auch die Bewertungen hätten Luft nach oben.

Der Sprung über eine Tausenderhürde kann den Kursen frischen Schwung verleihen, da auch Investoren angelockt werden, die sich zuvor noch zurückgehalten hatten und sich dann von der guten Stimmung mitreißen lassen. Um das weitere Potenzial abschätzen zu können, lohnt laut dem Chartexperten Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar ein Blick in die Vergangenheit mit ähnlichen Kursausbrüchen nach oben. Auch er errechnete daraus zunächst ein Potenzial bis auf fast 14 000 Punkte.

Ende 2016 notierte das Börsenbarometer noch knapp unterhalb von 11 500 Punkten. Seither hat es um mehr als 13 Prozent zugelegt. Größere Unfälle ausgeschlossen, zeichnet sich bereits das sechste Gewinnjahr in Folge ab. Sollten die 13 000 Punkte bis Ende 2017 halten, würde sich das Plus seit Ende 2011 dann auf insgesamt mindestens 120 Prozent belaufen.

Es gibt aber auch vorsichtige Stimmen, die auf unter der Oberfläche schwelende Probleme verweisen. An den Aktienmärkten werde schon wieder auf die Versprechen von Donald Trump gesetzt, was nicht gerechtfertigt erscheine, gab Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba mit Blick auf die vollmundigen Steuersenkungsankündigungen des US-Präsidenten zu bedenken. Indes rumore es im Euroraum angesichts der Unabhängigkeitsbestrebungen der Katalanen in Spanien und die Franzose begännen, ihrem Präsidenten zu misstrauen.


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Auch Saurenz will "etwas Wasser in den Wein gießen". Er kritisiert etwa, dass die Nullzinspolitik jegliche Bereinigung am Markt unterbinde und die ohnehin schon hohen Bewertungen forciere. "Doch im Moment gilt: der Dax ist in Feierlaune", resümiert der Experte. Die Aktienmärkte seien weltweit auf Erfolgskurs, wie erreichte Rekorde an der Wall Street oder der japanische Nikkei auf dem höchsten Stand seit 1996 zeigten. Vor diesem Hintergrund sei kein Börsencrash in Sicht./mis/das/tih/he

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