WOLFSBURG (dpa-AFX) - Dank guter Auslastung in seinen deutschen Werken übernimmt der Volkswagen-Konzern zum Jahreswechsel rund 1500 Leiharbeiter. 912 Zeitarbeitskräfte im Wolfsburger Stammwerk und 572 Zeitarbeitskollegen aus den anderen deutschen VW-Fabriken würden fest angestellt, heißt es in der am Donnerstag erschienenen VW-Betriebsratszeitung. Die Regelung gelte für alle VW-Leiharbeiter, die im Dezember, Januar oder Februar seit drei Jahren durchgehend in den deutschen VW-Werken gearbeitet haben werden.
Eine neue Befristung wäre für die rund 1500 auf Zeit Angestellten gesetzlich verboten gewesen - VW hätte sie also entlassen oder, wie nun geplant, fest übernehmen müssen. "So etwas ist kein Selbstläufer", sagte Betriebsratschef Bernd Osterloh.
Die Übernahme von Leiharbeitern, die Länge ihrer Beschäftigung am Stück und auch ihre Bezahlung ist immer wieder ein Zankapfel. Die Arbeitnehmerseite sieht am liebsten die Stammbelegschaft gestärkt, die Arbeitgeber pochen auf eine flexible Reserve für Auftragsspitzen. Volkswagen (VW Aktie) hat seit einem Jahr eine Charta mit Regeln zu dem Thema.
VW-Konkurrent Daimler (Daimler Aktie) hatte jüngst angekündigt, rund 1400 Mitarbeiter in Werkverträgen künftig als Leiharbeiter zu beschäftigen. Der Druck des Betriebsrats habe nicht unmerklich zur Einschätzung des Unternehmens beigetragen, "dass diese Werkverträge auf Dauer nicht haltbar sind", sagte Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm den "Stuttgarter Nachrichten".
Daimler war in den vergangenen Monaten wegen umstrittener Werkverträge in die Kritik geraten, über die Firmen Dienstleistungen von anderen Unternehmen einkaufen. Mit der Umwandlung haben die externen Daimler-Mitarbeiter nun Anspruch auf die tarifvertraglichen Regelungen für Zeitarbeiter, Branchenzuschläge oder Betriebsvereinbarungen./loh/DP/stw
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