HAMBURG (dpa-AFX) - Erneut lange Warteschlangen vor den Terminals: Die Sicherheitskräfte am Hamburger Flughafen haben ihren Streik nach vier Tagen Pause fortgesetzt und damit für erhebliche Einschränkungen gesorgt. 110 von 181 Abflügen wurden bereits am Mittwochmorgen gestrichen. Auch 22 der geplanten Ankünfte wurden aus dem Flugplan genommen, teilte der Flughafen am Morgen mit. "Die Lage ist durchaus angespannter als beim vergangenen Mal", sagte die Sprecherin des Flughafen Hamburg, Stefanie Harder.
Bereits in der Nacht hätten Hunderte Fluggäste in den Terminals gewartet, um rechtzeitig die Sicherheitskontrollen passieren zu können. Die Feuerwehr und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) blieben die Nacht über vor Ort und versorgten die Wartenden mit Wasser und Proviantpaketen. Am Morgen mussten einige Fluggäste aufgrund von Kreislaufproblemen behandelt werden. "So eine Lage zu produzieren, ist von den Streikenden unverantwortlich", sagte Harder.
Im schlimmsten Fall könne es zu einer Wartezeit von vier Stunden kommen, teilte der Flughafen per Kurzmitteilungsdienst Twitter mit. Wie schon in der vergangenen Woche ließ der Streik die Kontrollpunkte zum Nadelöhr werden: Ab 5.00 Uhr war nur eine der 20 Kontrolllinien geöffnet. Fluggäste sollten engen Kontakt zu ihrer Airline halten und nach Möglichkeit auf die Bahn ausweichen. Rund 18 000 abfliegende und ebenso viele nach Hamburg reisende Passagiere sind von dem neuen Streik betroffen. Die rund 600 Mitarbeiter der Personenkontrolle am Hamburger Flughafen hatten bereits in der vergangenen Woche zwei Tage und im Januar einen Tag lang gestreikt und damit den Airport weitgehend lahmgelegt.
Die Beschäftigten in Hamburg fordern einen Stundenlohn von 14,50 Euro, die Arbeitgeber haben bislang in einem ersten Schritt 12,75 Euro und im kommenden Jahr 13,50 Euro pro Stunde angeboten. "Der Streik tut uns leid, lässt sich aber nicht vermeiden", erklärte Verdi-Fachbereichsleiter Peter Bremme. Die Arbeitgeberseite spiele nach wie vor auf Zeit und dürfe sich über das Echo der Beschäftigten nicht wundern. Die Arbeitgeber sind dagegen empört über den Streik und erklärten, sie könnten sich auf Verdi und die Verhandlungsführer nicht verlassen./egi/DP/rum
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