Fraport-Arena in Frankfurt am Main.
Mittwoch, 06.11.2013 13:37 von | Aufrufe: 121

ROUNDUP 2: Reisesommer bringt Fraport auf Kurs - Aktie legt zu

Fraport-Arena in Frankfurt am Main. © kontrast-fotodesign / iStock Unreleased / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(Aussagen aus Pressekonferenz, Brasilien-Flughäfen, Passagierprognose, Anreize für leise Flugzeuge, Aktienkurs)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Ansturm von Urlaubsgästen hat dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport (Fraport Aktie) im Sommer wieder Auftrieb verschafft. Fraport-Chef Stefan Schulte hofft nun, an Deutschlands größtem Flughafen in diesem Jahr doch einige Fluggäste mehr abzufertigen als ein Jahr zuvor. Schnee und Eis könnten dieses Vorhaben in den kommenden Wochen noch durchkreuzen. Für sein Gewinnziel für 2013 sieht Schulte das Unternehmen auch dank der Auslandsflughäfen in Antalya und Lima auf Kurs. Jetzt hofft Fraport darauf, den Zuschlag für zwei Airports in Brasilien zu bekommen.

Die Fraport-Aktie reagierte mit Kursgewinnen auf die Nachrichten. An der Frankfurter Börse legte das Papier bis zum frühen Nachmittag um 1,58 Prozent auf 56,51 Euro zu und gehörte damit zu den stärksten Werten im MDax.

Im dritten Quartal bremsten Streiks und Unwetter den Erholungstrend am Frankfurter Flughafen. Die Flugausfälle betrafen laut Fraport mehr als 340.000 Passagiere. Dennoch legte der Umsatz konzernweit um fünf Prozent auf 737 Millionen Euro zu. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs im gleichen Maß auf 332 Millionen Euro. Nach außergewöhnlich hohen Finanzerträgen ein Jahr zuvor ging der Überschuss jedoch wie erwartet um 18 Prozent auf 123 Millionen Euro zurück.

Für das Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Schulte weiterhin einen operativen Gewinn von 870 bis 890 Millionen Euro nach 851 Millionen im Vorjahr. Analysten peilen bereits das obere Ende der Spanne an. Unter dem Strich dürfte der Gewinn jedoch zurückgehen: Hier drücken gestiegene Abschreibungen für den neuen Flugsteig A-Plus auf das Ergebnis.

Dieser weckte allerdings auch die Kauflust der Fluggäste. Dank der dortigen neuen Geschäfte und Restaurants wuchs der auf Fraport entfallende durchschnittliche Umsatz je Passagier um zehn Prozent auf 3,44 Euro. Von dem eigentlichen Ziel, in diesem Jahr die Marke von 4 Euro zu knacken, bleibt Fraport damit jedoch ein ganzes Stück entfernt. "Wir waren zu optimistisch", räumte Schulte ein. Zudem habe die Lufthansa (Lufthansa Aktie) viele Asienflüge gestrichen, sodass weniger der als konsumfreudig geltenden Umsteigegäste aus Fernost die neuen Läden besucht hätten.

Unterdessen macht der seit Ende Oktober geltende Winterflugplan dem Vorstand Hoffnung. Die Zahl der Sitzplätze ab Frankfurt soll um gut zwei Prozent wachsen, weil die Lufthansa und andere Fluggesellschaften größere Maschinen einsetzen. Im Oktober hielt der Wachstumstrend aus dem Sommer an. Nach vorläufigen Zahlen wuchs die Zahl der Passagiere in Frankfurt im abgelaufenen Monat um 3,5 Prozent. Für die ersten zehn Monate steht damit ein Zuwachs von 0,5 Prozent zu Buche.

Fraport rüstet sich derweil für künftiges Wachstum. Nach der Inbetriebnahme der neuen Nordwest-Landebahn vor zwei Jahren soll nun ein drittes Passagierterminal entstehen. Den Bauantrag hat das Unternehmen im September eingereicht. Der erste Bauabschnitt ist auf 14 Millionen Passagiere pro Jahr ausgelegt und soll im Jahr 2021 fertig sein. Im kommenden Jahr erwartet Schulte lediglich leicht steigende Passagierzahlen.

Das Unternehmen will nun neue Anreize für Fluggesellschaften setzen, mit leiseren Jets nach Frankfurt zu fliegen. Neben den bereits niedrigeren Landegebühren für leise Maschinen will Fraport bei den passagierbezogenen Entgelten einen freiwilligen Nachlass gewähren, wie Schulte ankündigte. Dies könne in den ersten Jahren bei starker Nutzung durchaus einstellige Millionenbeträge kosten. "Für weniger Lärm verzichten wir darauf gerne."


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Angesichts der guten Geschäfte an den Fraport-Standorten in Antalya (Türkei) und Lima (Peru) will Fraport künftig in Brasilien durchstarten. Die Regierung privatisiert die Flughäfen in Rio de Janeiro und Belo Horizonte. Laut Schulte wird am 22. November entschieden, wer die Betreiberlizenz über 25 Jahre erhält, Fraport hat selbst ein Gebot abgegeben. Zuletzt waren die Frankfurt bei solchen Chancen allerdings mehrfach leer ausgegangen, zuletzt bei dem geplanten neuen Großflughafen bei Istanbul./stw/ceb/fbr

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