Ein Zustellfahrrad der Deutschen Post.
Dienstag, 12.11.2013 13:22 von | Aufrufe: 589

ROUNDUP 2: Paketboom hilft Deutscher Post gegen starken Euro - Aktie gewinnt

Ein Zustellfahrrad der Deutschen Post. pixabay.com

(neu: Aussagen zu Dividende, Sonderdividende und Aktienrückkauf, Paket-Rekord, Postbus, Aktienkurs)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Paketboom und Expressbriefe rund um die Welt haben der Deutschen Post im Sommer gegen den starken Euro geholfen. Trotz ungünstiger Wechselkurse verdiente der Dax-Konzern im dritten Quartal mehr als ein Jahr zuvor. Post-Chef Frank Appel hofft nun auf das letzte Jahresviertel: In den Wochen vor Weihnachten soll der Online-Handel für eine neuerlich starke Nachfrage sorgen und so erstmals die Marke von acht Millionen Paketen am Tag knacken. Auch in Nachbarländern will die Post künftig verstärkt Pakete an Privatkunden liefern, wie Appel am Dienstag in Frankfurt ankündigte.

Die Post-Aktie sprang nach den Neuigkeiten um mehr als 2,6 Prozent nach oben und erreichte am Morgen den höchsten Stand seit Mai 2007. Um die Mittagszeit lag sie immer noch mit 1,80 Prozent im Plus bei 25,235 Euro. Experten hatten zwar im Schnitt mit mehr Gewinn gerechnet. Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank sprach aber von soliden Ergebnissen. Die Post habe weiterhin attraktive Wachstumsaussichten.

WARNUNG VOR ZU GROSSEM OPTIMISMUS

Konzernchef Appel warnte jedoch vor zu großem Optimismus. Zwar zeigte er sich zuversichtlich, den operativen Gewinn in diesem Jahr von zuletzt 2,6 Milliarden auf 2,75 bis 3,0 Milliarden Euro zu steigern. Auch in den kommenden Jahren soll es weiter nach oben gehen. Angesichts des schwierigen Marktumfelds sei dies jedoch kein Selbstläufer, betonte er.

Dennoch soll der Nettogewinn in diesem Jahr wachsen. Weil der Konzern an seine Ausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent festhält, könnte die Dividende damit die 70 Cent aus dem Vorjahr übersteigen. Zu großzügig will die Post mit ihrem Geld nicht umgehen: Dazu müsse der Bargeldbestand erst auf eine Höhe klettern, bei der die Ratingagenturen der Post eine noch bessere Bonität bescheinigen würden als bislang.

Im dritten Quartal machte der starke Euro vor allem den DHL-Sparten der Post zu schaffen. Dort sind das internationale Express- und Frachtgeschäft sowie die Lieferketten-Logistik gebündelt. Konzernweit sank der Umsatz um 2,5 Prozent auf 13,5 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (EBIT) legte dank des erhöhten Briefportos um sieben Prozent auf 646 Millionen Euro zu. Der Überschuss kletterte um sechs Prozent auf 399 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Pleite des Versandhauses Neckermann das Ergebnis belastet.

PAKETGESCHÄFT SOLL IN POLEN UND DEN NIEDERLANDEN WACHSEN

Angesichts des Booms im Versandhandel will die Deutsche Post (Deutsche Post Aktie) künftig auch in Polen, Tschechien und den Benelux-Staaten ab 2014 verstärkt Pakete an Privatkunden liefern. Dazu werden die Bereiche von DHL in die Briefsparte eingegliedert, in der schon das deutsche Paketgeschäft gebündelt ist. Es gehe darum, das "deutsche Erfolgsmodell" zu exportieren, sagte Appel.


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Der Versand für Online-Händler wie Amazon (Amazon Aktie) federt hierzulande die Rückgänge im Briefgeschäft ab, das unter der Konkurrenz der E-Mails leidet. Hatte die Post Ende 2012 erstmals die Marke von sieben Millionen Paketen am Tag geknackt, erwartet Appel, dass vor Weihnachten 2013 die Marke von acht Millionen Paketen fällt. Unterdessen hat die Briefsparte mit steigenden Personalkosten zu kämpfen. Das Ziel, in dem Bereich auch künftig mindestens eine Milliarde Euro pro Jahr zu verdienen, sei rein durch Produktivitätssteigerungen immer schwerer zu erreichen, sagte Appel.

FERNBUSMARKT SOLL MOTOR SEIN

Neuer Hoffnungsträger der Briefsparte ist das Fernbusgeschäft, das die Post seit Anfang November zusammen mit dem ADAC eingestiegen ist. "Ich glaube, dass wir auf die richtige Karte gesetzt haben", sagte Appel. Das Geschäft sei sehr gut gestartet. Die Liberalisierung auf dem Fernbusmarkt hat zahlreiche Anbieter auf den Markt gerufen. Der ADAC Postbus soll nach dem Willen der Post-Spitze Marktführer werden, fährt aber zunächst auf fünf Strecken insgesamt 24 Städte an. In den kommenden Monaten soll das Netz schrittweise wachsen./stw/fbr/kja

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