Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild).
Freitag, 01.11.2013 16:06 von | Aufrufe: 162

ROUNDUP 2: Klarheit über Hauptstadtflughafen bis Anfang 2014 erwartet

Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild). pixabay.com

(Neu: Mehr Details)

BERLIN (dpa-AFX) - Den Eröffnungstermin und die Mehrkosten des neuen Hauptstadtflughafens will der Aufsichtsrat spätestens Anfang kommenden Jahres bekanntgeben. Das kündigte Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba (CDU) am Freitag an. Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung (Freitag) wird das Milliardenprojekt noch einmal um 1,1 Milliarden Euro teurer. Das Blatt beruft sich auf Berechnungen eines Projektsteuerers. Weder Flughafengesellschaft noch Mitglieder des Aufsichtsrates bestätigten die Summe.

Experten aus dem Umfeld des Projekts halten die genannte Größenordnung durchaus für realistisch. Sie geben zu bedenken, dass die bisher offiziell genannte Kostensumme von 4,3 Milliarden Euro für den Fall galt, dass der Flughafen am 27. Oktober 2013 öffnet. Dieser Termin wurde wegen großer Probleme mit dem Brandschutz im Januar abgesagt. Wann die Baumängel behoben sind und der Flughafen an den Start gehen kann, ist noch unklar.

"Wir können in keinster Weise sagen, wie viel Mehrkosten wir momentan haben", sagte Bomba vor einer Sitzung des Flughafen- Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus. "Die von der "Bild"-Zeitung vermeldeten Mehrkosten von 1,1 Milliarden Euro sind reine Spekulation. Das ist Nebelstocherei", betonte der Staatssekretär des Bundes, der im Flughafen-Aufsichtsrat sitzt.

Die Geschäftsleitung werde bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung am 13. Dezember klare Zahlen sammeln, "und anhand dieser Zahlen werden wir, denke ich, noch dieses Jahr oder Anfang nächsten Jahres an die Öffentlichkeit gehen und klar sagen: Dann wird der Flughafen fertig, und das kostet es mehr", fügte Bomba hinzu.

Der neue Flughafen in Schönefeld wird aus Sicht des Bundes in den ersten Jahren nach dem Start Verluste verursachen. "Aufgrund meiner bisherigen Kenntnisse gehe ich davon aus, dass der Flughafen in den 20er Jahren in die Gewinnzone gelangt", sagte Bomba.

Er korrigierte zugleich Angaben des Flughafenchefs Hartmut Mehdorn über die monatlichen Kosten für die verzögerte Eröffnung nach unten. Mehdorn hatte sie auf 35 Millionen Euro beziffert, dabei aber auch entgangene Gebühreneinnahmen am Neubau eingerechnet. Das sei ein Fehler, der für "bilanztechnisches Chaos" sorge, sagte Bomba. Die Verzögerungskosten seien deshalb um 17 Millionen Euro niedriger anzusetzen.

Der Brandenburger Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider (SPD) sagte zu der angeblichen Kostenprognose des Projektsteuerers WSP/CBP: "Ich kenne diese Unterlagen nicht." Die Geschäftsführung solle bei der Aufsichtsratssitzung am 13. Dezember "belastungsfähige Zahlen" zu den Kosten vorlegen, fügte der Aufsichtsrat hinzu.

Bomba stellte klar, dass der Kostenrahmen von 4,3 Milliarden Euro noch längst nicht ausgeschöpft sei. Flughafensprecher Ralf Kunkel sagte: "Es gibt keinen neuen Erkenntnisstand. Wir kommentieren die heutigen Berichterstattung nicht."


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Bei Baubeginn 2006 waren die Betreiber von Baukosten in Höhe von zwei Milliarden Euro ausgegangen. Ein Teil der Mehrkosten geht darauf zurück, dass das Terminal anschließend umgeplant und deutlich vergrößert wurde. Für den Lärmschutz war nur ein Bruchteil der erforderlichen Summe eingeplant. Die Architekten beklagten zudem zahlreiche Detailänderungen./bf/brd/DP/stb

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