Flagge der Bundesrepublik Deutschland.
Freitag, 22.11.2013 11:45 von | Aufrufe: 861

ROUNDUP 2: Deutschland bleibt Zugpferd der Eurozone - Ifo-Index unerwartet stark

Flagge der Bundesrepublik Deutschland. ©unsplash.com

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft baut auf eine weitere Konjunkturerholung in den kommenden Monaten. Im November hellte sich die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen überraschend kräftig auf. Der Ifo-Geschäftsklimaindex kletterte von 107,4 Punkten im Vormonat auf 109,3 Punkte, wie das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Freitag in München mitteilte. Experten hatten nach einem leichten Dämpfer im Vormonat nur mit einem geringen Anstieg des Konjunkturbarometers gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft blickt zuversichtlich auf die kommenden Wintermonate", erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Der Ifo-Index gilt als wichtigstes Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft. Er wird aus der monatlichen Befragung von rund 7000 Unternehmen aus Industrie, Einzel- und Großhandel sowie aus der Bauwirtschaft ermittelt. Im November schätzten die Firmen vor allem ihre Zukunftsaussichten erheblich besser ein, als zuvor. Der Index für die Geschäftserwartungen legte von 103,7 auf 106,3 Punkte zu und erreichte damit den höchsten Stand seit Frühjahr 2011, wie Sinn sagte. Aber auch mit ihrer derzeitigen Lage zeigten sich die Unternehmen zufriedener, entsprechend stieg der Lage-Index von 111,3 auf 112,2 Punkte.

Nach Einschätzung von Ralf Umlauf, Experte von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), nimmt die deutsche Wirtschaft deutlich Fahrt auf. Die Entwicklung habe sich nach einem überraschend starken Stimmungsanstieg der Einkaufsmanager bereits abgezeichnet. "Deutschland ist und bleibt das Zugpferd innerhalb der Eurozone", so Umlauf.

VORFREUDE AUF DAS WEIHNACHTSGESCHÄFT

Vor allem in der Industrie ging es im November mit der Stimmung kräftig aufwärts. Wichtiger Treiber dabei seien die Exporterwartungen, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe der Nachrichtenagentur dpa. Deutschland profitiere sowohl von der Belebung der Weltkonjunktur, als auch von den besseren Verdienst- und Beschäftigungsaussichten im Inland. "Auch in der Eurozone sieht man ein bisschen Licht am Ende des Tunnels", sagte Wohlrabe.

Im einzelnen Einzelhandelssparten macht sich die Vorfreude auf das Weihnachtsgeschäft bereits bemerkbar, so im Geschäft mit Unterhaltungselektronik. Insgesamt ist der Einzelhandel deutlich zuversichtlicher für die kommenden Monate, auch wenn sich die Einschätzungen zur aktuellen Lage kaum verändert haben. Der Großhandel wiederum profitiert von den guten Geschäften der Industrie. Auch die Baufirmen zeigten sich für die kommenden Monate erheblich zuversichtlicher als noch im Vormonat, während sie ihre derzeitige Lage etwas weniger positiv beurteilten.

EURO SPRINGT ÜBER 1,35 DOLLAR (Dollarkurs)

Im Vormonat hatte der Ifo-Index nach zuvor fünf Anstiegen in Folge überraschend leicht nachgegeben. Volkswirte sahen darin allerdings nur ein vorübergehendes Phänomen. Sie gehen fest davon aus, dass sich die Konjunkturerholung in Deutschland fortsetzt. Die starke Binnenkonjunktur hält die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs. Das ergaben die Konjunkturdaten für das dritte Quartal, in dem die Wirtschaftsleistung preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent zum Vorquartal wuchs, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Wiesbadener Statistiker bestätigten am Freitag damit ihre erste Schätzungen.

Am Devisenmarkt sprang der Euro nach der Veröffentlichung der Ifo-Daten über die Marke von 1,35 US-Dollar und erreichte ein Tageshoch bei 1,3526 Dollar. Der deutsche Aktienmarkt reagierte hingegen kaum, während die Kurse von Bundesanleihen abrutschten. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel im Vormittagshandel auf ein Tagestief bei 140,69 Punkten./csc/DP/jkr


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