Die Nationalflaggen der Volksrepublik China und seiner Sonderverwaltungsregion Hongkong.
Donnerstag, 14.01.2021 14:58 von | Aufrufe: 731

ROUNDUP 2: Chinas Exporte ziehen weiter an - Doch Sorgen um 'Entkopplung'

Die Nationalflaggen der Volksrepublik China und seiner Sonderverwaltungsregion Hongkong. ©iStock

(Neu: Analyse der EU-Handelskammer in Peking.)

PEKING (dpa-AFX) - Chinas Wirtschaft zeigt Stärke. Als Zeichen für die anhaltende Erholung nach der überwundenen Corona-Krise hat sich der Außenhandel der Volksrepublik im Dezember erneut deutlich positiv entwickelt. Wie die Pekinger Zollbehörde am Donnerstag mitteilte, legten die Exporte im Dezember im Vorjahresvergleich um 18,1 Prozent zu. Die Importe stiegen um 6,5 Prozent.

Auch die Daten für das Gesamtjahr zeigen eine robuste Entwicklung: Trotz der schwierigen Bedingungen im Corona-Jahr legten die Ausfuhren im Gesamtjahr 2020 um 3,6 Prozent zu. Die Einfuhren gingen nur leicht um 1,1 Prozent zurück.

Da das bevölkerungsreichste Land der Erde das Coronavirus seit dem Sommer weitestgehend im Griff hat und nur vereinzelt Infektionen zählt, haben sich die wirtschaftlichen Aktivitäten wieder normalisiert.

Während der Rest der Welt eine Rezession erlebt, dürfte China aus Sicht von Analysten als einzige große Volkswirtschaft im abgelaufenen Jahr ein Wachstum verzeichnet haben. Der Internationale Währungsfonds (IFW) hatte in China zuletzt mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 1,9 Prozent für 2020 gerechnet. In diesem Jahr soll das Wachstum laut der Prognose sogar bei 7,9 Prozent liegen. Am Montag gibt Chinas seine Wachstumszahlen bekannt.

Von der Erholung der chinesischen Wirtschaft profitieren zwar auch europäische Firmen, die in der Volksrepublik Geschäfte machen. Allerdings treibt sie auch eine große Sorge um. Sie warnen vor neuen Risiken. So wird befürchtet, dass China und die anderen großen Volkswirtschaften in Zukunft weiter auseinanderdriften, was zu Störungen der globalen Handelsströme führe. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag vorgestellte Analyse der EU-Handelskammer in Peking und des China Institut Merics in Berlin.

Die Experten warnen, dass die Spannungen zwischen China und den USA sich auch unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden fortsetzen dürften. China setze angesichts wachsender Vorbehalte im Westen zunehmend darauf, die eigene Wirtschaft unabhängiger zu machen.

Eine Biden-Regierung werde wahrscheinlich "weniger scharf" agieren. Der überparteiliche Konsens in Washington, China als strategischen Konkurrenten zu betrachten, bedeute jedoch, dass die Globalisierung wohl nicht einfach zur Normalität zurückkehre.

China und die EU hatten sich Ende Dezember nach sieben Jahren Verhandlungen grundsätzlich auf ein Investitionsabkommen geeinigt. Das Abkommen soll den Marktzugang für europäische Unternehmen in China verbessern, für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen./jpt/DP/jkr


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