Ein Airbus A350-900 im Flug.
Mittwoch, 27.02.2013 12:48 von | Aufrufe: 877

ROUNDUP 2: Airbus-Erfolg beflügelt EADS - Aktie legt kräftig zu

Ein Airbus A350-900 im Flug. © huettenhoelscher / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(Neu: Aussagen aus Pressekonferenz, Analystenstimme, Aktienkurs)

BERLIN (dpa-AFX) - Glänzende Geschäfte bei Airbus haben dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS 2012 einen dicken Gewinnsprung beschert. Allerdings verhinderten teure Flügelprobleme des Flaggschiffs A380 und der Umbau der Rüstungssparte Cassidian noch größere Höhenflüge. Zudem bekam die Hubschraubersparte Eurocopter den Sparzwang einiger Regierungen zu spüren. Dennoch gab Konzernchef Tom Enders am Mittwoch in Berlin höhere Ziele für 2013 aus und hofft wieder auf mehr Aufträge für den A380.

Die EADS-Aktie reagierte mit einem kräftigen Plus auf die Nachrichten. Bis zur Mittagszeit legte das Papier an der Pariser Börse um 7,49 Prozent auf 37,475 Euro zu und war damit zweitstärkster Wert im französischen Index CAC 40 sowie Spitzenreiter im deutschen MDax. LBBW-Analyst Stefan Maichl und sein Kollege Markus Turnwald von der DZ Bank zeigten sich von der Geschäftsentwicklung und den Zielen für 2013 begeistert.

MEHR ERWARTET

Im abgelaufenen Jahr profitierte EADS vom Rekordabsatz bei Airbus und dem wachsenden Wartungsgeschäft für Hubschrauber. Der Umsatz stieg überraschend stark um 15 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente EADS gut 1,2 Milliarden Euro und damit 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Dividende soll von 45 auf 60 Cent steigen.

Analysten hatten noch größere Zuwächse erwartet. Tatsächlich sprang der operative Gewinn vor Einmaleffekten um zwei Drittel auf drei Milliarden Euro. Doch die Reparatur der Haarrisse in Teilen der A380-Flügel schluckte als ein solcher Einmaleffekt alleine 251 Millionen Euro. Und der Umbau bei Cassidian, wo der Konzern 850 Arbeitsplätze streicht, schlug mit 198 Millionen Euro zu Buche. Zudem legte Eurocopter überraschend 100 Millionen Euro zur Seite, weil mehrere Regierungen Hubschrauberbestellungen stornieren wollen.

A350 VOR ERSTFLUG

Das Thema A380-Flügel ist EADS damit noch nicht los. Im laufenden Jahr dürfte die Reparatur der Haarrisse den Konzern weitere 85 Millionen Euro kosten. Weil infolge der Reparaturen nur 25 neue Exemplare des Fliegers die Werkshallen verlassen, rechnet Enders konzernweit 2013 nur mit einem "moderaten" Umsatzplus. Den operativen Gewinn vor Einmaleffekten will er in diesem Jahr um eine halbe Milliarde auf 3,5 Milliarden Euro steigern. Zugleich rechnet Enders mit mehr Aufträgen für die A380 als im Vorjahr. Damals waren nur Aufträge für neun Maschinen eingegangen - zwei Drittel weniger als erhofft.

Auch der neue Langstreckenflieger A350, der Mitte des Jahres erstmals abheben soll, birgt noch Risiken. Erst in diesem Monat hatte Airbus entschieden, in der Maschine statt der vorgesehenen Lithium-Ionen-Akkus herkömmliche Nickel-Cadmium-Technik einzusetzen. Damit reagierte der Flugzeugbauer auf die Probleme seines US-Rivalen Boeing (Boeing Aktie) mit dessen Vorzeigejet 787 "Dreamliner", der wegen Brandgefahr an den Batterien seit Mitte Januar am Boden bleiben muss. "Wir haben eine Menge aus unseren Fehlern und den Fehlern unserer Mitbewerber gelernt", sagte Enders.


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STAATSEINSTIEG

Eine Baustelle bleibt kurz vor der grundlegenden Änderung der Aktionärsstruktur und des deutschen Staatseinstiegs Ende März die Rüstungssparte Cassidian. Sie verbuchte als einzige Division 2012 ein Umsatzminus - und wurde vom Hubschrauberbauer Eurocopter und der Raumfahrtsparte Astrium überholt. Cassidian machen die Kürzungen in den Wehretats europäischer Staaten zu schaffen. Die am politischen Widerstand gescheiterte Fusion mit dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems (BAE Systems Aktie) macht die Lage nicht einfacher. Zwar ging der Umsatz der Sparte 2012 nur leicht auf gut 5,7 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) brach aber um 57 Prozent auf 142 Millionen Euro ein - vor allem wegen der Kosten für Jobstreichungen und Umbaumaßnahmen.

Grundsätzlich hält der Vorstand am Wehrgeschäft fest. "Cassidian hat ein großes Angebot, vom Kampfflugzeug bis zu Komponenten. Man muss sehen, was Sinn macht und was das Militär wirklich braucht", sagte Enders. "Und wir müssen uns fragen: Verdienen wir damit Geld?" Erste Ergebnisse einer strategischen Prüfung sollen zur Jahresmitte vorliegen./stw/sbr/edh

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