Der Industriekonzern sucht verzweifelt nach einem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden. Stiftungschefin Gather macht derweil erst einmal Urlaub.
Der Aufsichtsratsvorsitz von Thyssen-Krupp galt einst als einer der prestigeträchtigsten Posten in der deutschen Wirtschaft. Gerhard Cromme hatte ihn bekleidet, nach ihm Ulrich Lehner. Beides Männer mit einem dicht geflochtenem Netzwerk in der Unternehmenswelt.
Seit Anfang August ist der Sitz an der Spitze des Kontrollgremiums von Thyssen-Krupp verwaist. Lehner warf nach monatelangem Streit mit den Großaktionären frustriert hin, mitten in einer schweren Unternehmenskrise. Mehr als 150.000 Mitarbeiter sind in Sorge.
Ein Nachfolger an der Spitze des Aufsichtsrats sollte deshalb möglichst schnell gefunden werden – so das Versprechen aus dem Investorenkreis. Der Neue würde gerichtlich bestellt und auf der Hauptversammlung im kommenden Januar gewählt.
Die 19 verbliebenen Aufsichtsräte betrauten Bernhard Pellens mit der Suche. Er gehört dem Gremium seit 2005 an. Der Hochschulprofessor für Betriebswirtschaftslehre leitet nach Lehners Rücktritt den Nominierungsausschuss des Gremiums.
Gefahndet wird nach einem Topmanager, der die Führung über den wohl schwierigsten Problemfall unter den deutschen Großkonzernen übernehmen kann. Im Hintergrund wirken die Großaktionäre Krupp-Stiftung und Cevian. Deren Vertreter, Ursula Gather für die Stiftung und Jens Tischendorf für den Finanzinvestor, sind kürzlich in den Nominierungsausschuss berufen worden. Ein Mitspracherecht wurde auch der Gewerkschaft IG Metall eingeräumt. „Es ist das Ziel, dass alle drei Parteien mit dem Kandidaten zufrieden sind“, hieß es in Kreisen der Aktionäre.
Doch wenn auch alle Seiten eine schnelle Lösung wünschen, gibt es Hindernisse. Vor Lehner war bereits Vorstandschef Heinrich Hiesinger zurückgetreten; beide hatten ihren Rückzug mit der mangelnden Unterstützung durch die Krupp-Stiftung als größten Aktionär begründet.
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