EDINBURGH (dpa-AFX) - Falschberatung, Libor-Strafe, Altlasten und operative Probleme haben die Royal Bank of Scotland (Royal Bank of Scotland Aktie) (RBS) erneut tief in die roten Zahlen gedrückt. Unter dem Strich stand im vergangenen Jahr ein Minus von fast sechs Milliarden Pfund (6,9 Mrd Euro) und damit dreimal so viel wie 2011, wie die verstaatlichte Bank am Donnerstag in London mitteilte. Es war das fünfte Jahr in Folge mit einem Verlust, außerdem fiel das Minus noch höher aus als von Analysten erwartet. Alleine die Strafe für die Falschberatung britischer Privatkunden und Unternehmen sowie der Skandal um den manipulierten Referenzzinssatz Libor belasteten das Ergebnis mit knapp 2,2 Milliarden Pfund.
Bankchef Stephen Hester sprach von einem "ernüchternden Jahr 2012". Er will jetzt die Kosten weiter senken und die Risiken noch schneller abbauen. Zudem will sich das Institut von Teilen seines US-Geschäfts trennen. So soll die Bank möglichst schnell die neuen Kapitalvorgaben der Aufseher erfüllen. Dies gilt als wichtige Voraussetzung für eine mögliche Platzierung von RBS-Aktien, durch die die Regierung einen Teil ihrer Rettungsgelder zurückbekommen könnte.
In der Finanzkrise hatte der britische Staat die Bank mit gut 45 Milliarden Pfund vor der Pleite gerettet. Seitdem gehört das Geldhaus zu rund 82 Prozent dem Steuerzahler. Das einstige Vorzeigeinstitut der britischen Bankbranche war einer der größten Sanierungsfälle weltweit./zb/stw/kja
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