Großkonflikt in der Saniererzunft: Der Insolvenzverwalter des Solarunternehmens Q-Cells will Millionenbeträge von Beratern und Managern zurückfordern.Wann ist ein Unternehmen pleite? Die Kernfrage des deutschen Insolvenzrechts gewinnt derzeit eine ungeahnte Dimension: Nach Informationen der WirtschaftsWoche will der Insolvenzverwalter des Solarunternehmens Q-Cells, Henning Schorisch, von früheren Managern des Unternehmens und beteiligten Sanierungsberatern Beträge in Millionenhöhe zurückfordern. Nach Angaben eines Sprechers des Verwalters wurde bereits am 28. August Klage gegen die Großkanzlei Hengeler Mueller eingereicht. Zuvor sollen außergerichtliche Gespräche gescheitert sein, berichten mit dem Fall vertraute Personen."Ob und inwieweit gegen weitere Berater oder Verantwortliche der damaligen Q-Cells SE Forderungen gestellt oder Klage erhoben wird, wird noch geprüft", teilte der hww-Sprecher mit, ohne auf weitere Details einzugehen. Nach Informationen der WirtschaftsWoche könnten an dem Q-Cells-Verfahren beteiligte Unternehmensberater von McKinsey, KPMGund Alvarez & Marsal in den Fokus rücken. Auch Berater der Kanzlei Görg waren involviert. Zudem soll der Verwalter Schadenersatzansprüche gegen den Vorstand prüfen.Die Auseinandersetzung dürfte die Saniererzunft in den nächsten Monaten in Atem halten. Mit Schorisch, Partner der renommierten Insolvenzkanzlei hww wienberg wilhelm, auf der einen Seite und etlichen Sanierungspromis und Vorzeigekanzleien auf der anderen Seite, stehen sich Schwergewichte in der Insolvenzbranche gegenüber. Mehr noch: Dem Konflikt kommt grundsätzliche Bedeutung zu. Je nach Ausgang könnte der ohnehin schmale Grat, den Sanierungs- und Insolvenzexperten bei der Beratung taumelnder Unternehmen beschreiten, demnächst noch schwerer passierbar werden. Letztlich könnte sogar das Geschäftsmodell von Sanierungsberater ins Wanken geraten.
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