Zuerst einmal reduzierte man die Jahresprognose und verschrieb sich der Effizienzsteigerung und der Kostenreduktion: "Die Rahmenbedingungen bleiben für die Automobilbranche weiterhin herausfordernd. Die wesentlichen Märkte in China, Nordamerika und Europa zeigen für das Gesamtjahr eine rückläufige Entwicklung an. Es ist daher davon auszugehen, dass die Ergebnislage von ElringKlinger durch die Markteintrübungen beeinträchtigt wird. Gleichzeitig steuert der Konzern dieser Entwicklung durch mehrere Maßnahmen entgegen: ElringKlinger hat bereits in der ersten Jahreshälfte ein umfangreiches internes Kostensparprogramm aufgelegt, das sich weiter entfalten wird. Daneben ist beim Thema US-Zölle mit ersten Erstattungen durch Ausnahmegenehmigungen zu rechnen. ElringKlinger geht zudem von einem Erlös aus einem Immobilienverkauf im höheren einstelligen Millionen-Euro-Bereich bis zum Geschäftsjahresende aus. Darüber hinaus werden die Kostenstrukturen am Schweizer Werk sowie an den nordamerikanischen Standorten weiter optimiert. Insgesamt führen diese verschiedenen Effekte dazu, dass der Konzern auch unter den erschwerten Rahmenbedingungen weiterhin eine EBIT-Marge vor Kaufpreisallokation von rund 4 bis 5 % anstrebt. Dabei wird vorausgesetzt, dass sich keine weiteren externen Effekte als wesentliche Belastungsfaktoren einstellen und sich die Märkte nicht schwächer als derzeit erwartet entwickeln."{loadmodule mod_custom,Nebenwerte - Anzeige in Artikel (Google)}
Dann versucht man mit dem neuen Geschäftsfeld E-Mobility die erwarteten Einbusen aus dem angestammten Geschäft zu kompensieren. Dieses Zukunftssegment weist hohe Wachstumsraten aus, steht aber erst für rund 7% des Umsatzes und die Ziele von 25% Umsatzanteil erscheinen nicht unbedingt ambitioniert. Im Mai diesen Jahres hieß es dazu noch: Die Elring Klinger AG sagt, dass man sich im Bereich alternativer Antriebskonzepte weiter strategisch positioniere, um für die künftige Mobilität ohne den klassischen Verbrennungsmotor bestens gewappnet zu sein. So setzte ElringKlinger im Berichtsjahr 2018 die Fokussierung auf das Kerngeschäft fort und veräußerte die Schweizer Hug-Gruppe, die auf den Bereich Abgasnachbehandlung spezialisiert ist. Darüber hinaus verkaufte ElringKlinger seine Beteiligung an der new enerday GmbH mit Sitz in Neubrandenburg, Deutschland, und konzentriert sich künftig im Bereich Brennstoffzellentechnologie ausschließlich auf die für mobile Anwendungen relevante Niedrigtemperatur-Brennstoffzelle PEM. Einen weiteren Meilenstein stellte 2018 der erste Serienauftrag über ein Batteriesystem dar, für das derzeit die Produktionsanlagen aufgebaut werden.
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Stefan Wolf dazu im Mai: "Bei ElringKlinger haben wir uns frühzeitig auf den Wandel in der Automobilbranche vorbereitet und wir werden die kommenden Jahre vor allem im Bereich Batterie- und Brennstoffzellentechnologie, aber auch im Strukturleichtbau, stark wachsen. Bis 2030 soll der Umsatzanteil in diesen strategischen Zukunftsfeldern von heute rund 7 % auf über 25 % steigen."{loadmodule mod_custom,Nebenwerte - Anzeige in Artikel (Affilinet)}
Und am Wochenende findet sich in der "Stuttgarter Zeitung" der Hinweis des Vorstandsvorsitzenden der ElringKlinger, dass man derzeit die hohen Arbeitszeitkonten der Mitarbeiter reduziere (in den unterausgelasteten Betriebsteilen) und danach wohl auf Kurzarbeit zurückgreifen müsse. Man scheint der Krise fast ohnmächtig gegenüber zu stehen. Zumindest ein Befreiungsschlag sieht anders aus. Schwierige Zeiten für die klassischen Automobilzulieferer, aber es gibt auch in dieser Branche Ausnahmen wie Grammer. ElringKlinger scheint auf eine Verbesserung der Autokonjunktur angewiesen zu sein und auch das kräftige Umsatzwachstum in Amerika seit einiger Zeit bringt bisher noch keine Gewinne, sondern brachte bisher nur gestiegene Kosten.
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