Presse: Ärger um belgische Holding: Ermittlungen gegen LVMH-Chef Arnault

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Belgische Staatsanwälte haben laut einem Pressebericht ein Verfahren gegen den Chef des Luxusgüter-Konzerns Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH) eingeleitet. Im Fokus der Ermittlungen gegen den Franzosen Bernard Arnault steht laut der belgischen Tageszeitung "De Tijd" (Samstag) eine milliardenschwere Transaktion. "Es geht um eine Kapitalerhöhung von 2,9 Milliarden Euro bei seinem belgischen Unternehmen Pilinvest", sagte die Sprecherin der Brüsseler Staatsanwaltschaft, Jennifer Vanderputten, dem Blatt.

Man werde die Ergebnisse der Ermittlungen "mit großer Gelassenheit" abwarten, erklärte der Pilinvest-Anwalt Pierre Vanommeslaghe. Es handele sich um eine "normale und technische Konsequenz" aus einem Vorgang von vor einem Jahr, sagte er der Nachrichtenagentur Belga. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird zusätzlich im Fall eines möglichen Adressbetruges ermittelt. Dabei geht es um eine Wohnung Arnaults in einem Brüsseler Vorort.

Im vergangenen Jahr hatte Arnault für Furore in seinem Heimatland Frankreich gesorgt, nachdem bekanntgeworden war, dass er eine Staatsangehörigkeit in Belgien anstrebte. Der Nachbarstaat erhebt keine Vermögenssteuer, bei Erbschaften und Kapitaleinkünften greift der Fiskus weniger zu als Frankfreich - ein Umstand, für den schon einige französische Topverdiener über die Grenze gezogen hat.

Nach Vorwürfen, er wolle Steuerflucht ergreifen, hatte Arnault seine Antrag wieder zurückgezogen. Der Franzose ist laut "Forbes"-Liste der zehntreichste Mann der Welt. Das Vermögen der Familie wird auf 29 Milliarden Dollar (Dollarkurs) (22 Mrd Euro) geschätzt. Zu LVMH gehören Luxusmarken wie Louis Vuitton, Kenzo, Fendi, Moët & Chandon und TAG Heuer./hm/DP/jha