Frank-Walter Steinmeier, der gemeinsame Kandidat von SPD und Union, wird Nachfolger von Joachim Gauck. Doch der Erfolg der Koalition kann die wachsenden Rivalitäten zwischen den einstigen Partnern nicht überdecken.
Die Stimmen sind ausgezählt, der künftige Bundespräsident hat erste Gratulationen entgegengenommen, da schreitet er zum Rednerpult, um sich bei den Mitgliedern der Bundesversammlung zu bedanken. Um Joachim Gauck seine Bewunderung auszusprechen. Und um sich als Kämpfer für die europäische Idee zu präsentieren. Es gehe darum, die Fundamente Europas zu verteidigen. Europa sei „nicht unverwundbar, aber es ist stark“, ruft er den 1 260 Wahlleuten zu. Deutschland komme dabei eine wichtige Rolle zu. Deutschland werde weltweit als „Anker der Hoffnung“ angesehen. „Wenn das Fundament anderswo wackelt, dann müssen wir umso fester zu diesem Fundament stehen“, sagt er. „Lasst uns mutig sein, dann ist mir um die Zukunft nicht bange“, schließt er seine Dankesworte.
Der SPD-Politiker und langjährige Bundesaußenminister erhielt im ersten Wahlgang 931 von 1 239 gültigen Stimmen der Bundesversammlung. Das entspricht einer Zustimmung von gut 75 Prozent. 103 Wahlleute enthielten sich. Die Kandidaten der anderen Parteien blieben wie erwartet chancenlos. Die Bundesversammlung setzt sich zusammen aus den 630 Mitgliedern des Bundestages und 630 Mitgliedern, die die Länder entsenden. Steinmeier war Kandidat der Großen Koalition. Auch bei den Grünen und in der FDP war die Nominierung Steinmeiers im vergangenen Jahr auf breite Zustimmung gestoßen. Die Amtszeit des neuen Bundespräsidenten beginnt am 19. März, bis dahin ist Joachim Gauck, 77, noch im Amt. Gauck hatte aus Altersgründen nicht für eine zweite Amtszeit kandidiert.
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