Die Öffentlichkeit sieht in Portugal oft nur den Anführer der "PIIGS"-Schuldenstaaten. Dabei feiert das Land Exporterfolge. Auch Audi, H&M und Birkenstock setzen auf Portugal - ein Hoffnungsschimmer in der Krise.Natalina Magro ist zufrieden mit den Geschäften. Von der Krise auf dem Heimatmarkt spüre ihr Unternehmen nicht viel, sagt die Strategiemanagerin von Siscog. Die Firma aus Lissabon liefert Software an Betreiber von Eisenbahnbetrieben: die finnische Staatsbahn, die niederländische Staatsbahn, die Londoner U-Bahn und viele mehr. Sie alle steuern ihre Züge mit Programmen aus Portugal; koordinieren die Fahrpläne, verfolgen Bewegungen in Echtzeit.Die Kunden im Ausland garantieren Siscog gute Geschäfte; inmitten der Krise im eigenen Land. Denn noch immer ist die volkswirtschaftliche Lage düster an der Atlantikküste. Im vergangenen Jahr schrumpfte das portugiesische Bruttoinlandsprodukt um drei Prozent. Für 2013 Jahr erwartet die Nationalbank erneut einen Rückgang von 1,6 Prozent.Die Troika aus Internationalem Währungsfonds, der Europäischen Zentralbank und der EU hatte Portugal 2011 ein 78-Milliarden Euro Hilfsprogramm gewährt. Die daran geknüpften Bedingungen lasten schwer: Um das Haushaltsdefizit bis 2014 auf unter drei Prozent fast zu halbieren, muss großflächig gespart und der Arbeitsmarkt reformiert werden. Die Arbeitslosenquote liegt bei rund 16 Prozent.Aber nun gibt es erste Hoffnungszeichen: Mit 45 Milliarden Euro waren die Exportwerte im Jahr 2012 die stärksten der vergangenen zehn Jahre, zeigen Daten von AICEP Portugal, einer halbstaatlichen Handelsagentur. Ob Kork, Leder, Plastik, Maschinenteile oder Hightech: Traditionell verbleibt ein Großteil aller portugiesischen Güter auf der iberischen Halbinsel und geht ins Nachbarland Spanien; im vergangenen Jahr fast jedes Vierte. Danach folgt schon Deutschland mit einem Anteil von 12 Prozent an den Exporten.
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