Ginge es nach der GfK-Führung, wäre der Einstieg von KKR nur Formsache. Seitdem aber mindestens zwei weitere Investmentfonds mitmischen, darunter einer des US-Investors Michael Dell, ist die Sache komplizierter.
Im Poker um die Übernahme von GfK-Aktien hat der US-Investor Michael Dell mit einem überraschenden Einstieg bei dem größten deutschen Marktforschungsunternehmen für einen Paukenschlag gesorgt. Bis Anfang der Woche hatte der Firmenchef des gleichnamigen Computerherstellers mit seinem Fonds MSD Capital bereits 9,77 Prozent der GfK-Aktien erworben. Dem US Investor KKR, dessen Übernahmeangebot an diesem Freitag (10. Februar) endet, hatten Anteilseigener bis zum Montag lediglich 4,6 Prozent GfK-Aktien angeboten.
Im Übernahmepoker um den größten deutschen Marktforscher mischt auch ein weiterer Investmentfonds mit: Die Primestone Capital - hinter dem ein früherer Manager der Boston Consulting Group, Benoit Colas, steht. Dessen Fonds besaß nach GfK-Mitteilung zum Wochenbeginn bereits fünf Prozent der GfK-Aktien.
In Kreisen des Marktforschers zeigte man sich über das Interesse großer amerikanischer Investoren am eigenen Unternehmen überrascht, warnte aber zugleich vor einer Dramatisierung. Dies seien nur „Trittbrettfahrer“, die versuchten, aus solchen Übernahmen Kapital zu schlagen. Ein anderer Firmeninsider meinte: „Das ist keine neue Situation bei solche Übernahmen. Da ist immer viel Bewegung am Markt. Mal schauen, wie KKR darauf reagieren wird“.
In der Vergangenheit hatten bei Übernahmen wiederholt Investmentfonds versucht, mit dem Kauf großer Aktienpakete den Investor zur Nachbesserung seines Angebots zu zwingen. Trotzdem könnte nach Einschätzung von Fachleuten der Auftritt von Übernahmekonkurrenten den geplanten Einstieg von Investoren in notleidende Unternehmen in Gefahr bringen. So ist unklar, ob KKR sein Angebot nachbessern wird oder sich mit einem Scheitern abfindet. Das wäre für die GfK ein Desaster.
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