Ölpreise geben nach - Unsicherheit nach Italien-Wahl

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag mit der Unsicherheit über die politische Zukunft des Euro-Krisenlandes Italien abgerutscht. Im frühen Nachmittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur April-Lieferung 113,14 US-Dollar. Das waren 1,30 Dollar (Dollarkurs) weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 80 Cent auf 92,31 Dollar.

Die Aussicht auf politischen Stillstand in Italien hat die Finanzmärkte insgesamt stark belastet und auch die Ölpreise auf Talfahrt geschickt. Noch lastet die Pattsituation bei den Parlamentswahlen in Italien auf den Rohstoffpreisen, hieß es in einer Einschätzung der Commerzbank (Commerzbank Aktie). Allerdings dürfte der Wahlausgang die Märkte schon bald nicht mehr interessieren. Die Commerzbank-Experten erinnerten an die "Schicksalswahl" in Frankreich im vergangenen Frühjahr. Damals hatte der Sieg des kritisch zur Reformpolitik stehenden Sozialisten Francois Hollande die Märkte nur für kurze Zeit belastet.

"Die Finanzmärkte waren zuletzt etwas heiß gelaufen und hätten eine Pause verdient", schreiben die Commerzbank-Experten. Dass derzeit vor allem die Angstszenarien in Bezug auf Italien die Schlagzeilen beherrschen, sei daher verständlich. "Wir gehen davon aus, dass die Rohstoffe nach einer Verschnaufpause ihre Erholung fortsetzen", hieß es weiter bei der Commerzbank.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte hingegen zuletzt etwas zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag im Durchschnitt 111,20 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells./jkr/fbr