NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Montag gefallen. Bis zum Mittag haben sie die leichten Verluste aus dem frühen Handel ein Stück weit ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 43,23 US-Dollar. Das waren 29 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 40 Cent auf 39,87 Dollar (Dollarkurs).
Marktbeobachter verwiesen auf einen Anstieg der Fördermenge und damit auf ein höheres Angebot auf dem Weltmarkt. Die Opec+, ein Zusammenschluss wichtiger Ölstaaten, hatte beschlossen, die Fördermenge ab August wieder etwas zu erhöhen. Die Ölstaaten, darunter auch Saudi-Arabien und Russland, werde demnach etwa 1,5 Millionen Barrel Rohöl pro Tag mehr ausliefern als im Juli. Damit wird eine Begrenzung der Fördermenge, mit der die Ölstaaten auf einen extremen Preisverfall im Frühjahr reagiert hatten, wieder gelockert.
"Am Ölmarkt droht ein erneuter Angebotsüberschuss", kommentierte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank (Commerzbank Aktie). Er wies darauf hin, dass die seit dem Wochenende geltende höhere Fördermenge auf eine anhaltend schwache Nachfrage trifft. Der Blick auf die jüngste Entwicklung der Corona-Krise zeigte, dass die Pandemie keinesfalls ausgestanden sei, sagte Weinberg.
Nach vergleichsweise hohen Zahlen an Neuinfektionen in den USA hatte sich zuletzt die Lage in Australien verschärft. In Melbourne, der zweitgrößte Stadt des Landes, waren die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verstärkt worden./jkr/jsl/fba
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