Eine Person hält einen kleinen Globus (Symbolbild).
Dienstag, 19.11.2013 11:05 von | Aufrufe: 137

OECD sieht Eurozone auf sachtem Erholungskurs - Bankensektor birgt Risiken

Eine Person hält einen kleinen Globus (Symbolbild). pexels.com

PARIS (dpa-AFX) - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ein weniger düsteres Bild für die Wirtschaft in der Eurozone gezeichnet. Die Prognosen für den Währungsraum wurden leicht angehoben. In dem am Dienstag veröffentlichten Konjunkturausblick erwartet die OECD für das laufende Jahr nur noch einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,4 Prozent. Im Mai hatte die Organisation noch mit einem Minus von 0,6 Prozent gerechnet.

Allerdings senkte die OECD ihre Wachstumsprognose für die Eurozone im kommenden Jahr. Demnach soll die Eurozonen-Wirtschaft nur um 1,0 Prozent wachsen und damit 0,1 Prozentpunkte weniger als noch im Mai erwartet. Nach der schweren Krise befindet sich die Eurozone nach Einschätzung der OECD auf Erholungskurs. In ihrer Prognose für das Jahr 2015 rechnet die Organisation mit einem deutlich stärkeren Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent.

Für die Eurozone sieht die OECD aber nach wie vor Gefahren. Vor allem die Lage im Bankensektor bereitet den Experten Sorge. Außerdem gebe es in einigen Krisenstaaten des Währungsraums politische Unsicherheiten. Allerdings könnten die Risiken für den Euroraum durch die Umsetzung der geplante Bankenunion eingedämmt werden.

Unterdessen senkte die OECD ihre Prognosen für die USA. Auch für China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, schraubte die Organisation die Wachstumsprognose für das laufende und das kommende Jahr etwas nach unten. Dagegen dürfte die Konjunktur in Japan, der weltweiten Nummer drei, dank der Konjunkturprogramme der Regierung und der extrem expansiven Geldpolitik der japanischen Notenbank stärker in Schwung kommen als noch im Mai erwartet.

Für den gesamten OECD-Raum ließ die Organisation ihre Prognosen hingegen unverändert. Die Organisation erwartet damit weiterhin "eine moderate wenn auch etwas holprige konjunkturelle Erholung". Allerdings hätten die Abwärtsrisiken für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft zuletzt wieder etwas zugenommen, hieß es weiter.

Als einen Grund für die moderate Erholung der Weltwirtschaft nannte die OECD die starken Finanzmärkte infolge einer extrem expansiven Geldpolitik der weltweit führenden Notenbanken. Die OECD lobte dabei ausdrücklich die Geldschwemme der Zentralbanken. Sie machte in ihrem Bericht deutlich, dass die Geldpolitik vorerst weiter expansiv bleiben sollte, besonders in der Eurozone. Hier hätten zuletzt die Risiken einer Deflation zugenommen, also einer gefährlichen Spirale aus sinkenden Verbraucherpreisen und einer schwachen Konjunktur.

Für die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft sind nach Einschätzung der OECD strukturelle Reformen entscheidend. Dies gelte vor allem für Japan, die Eurozone und auch für zahlreiche Schwellenländer. Nur so könnten die Wachstumsaussichten verbessert und die Verschuldung eingedämmt werden./jkr/bgf


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