Der scheidende Präsident des Pharmakonzerns sollte eine Abfindung in Millionenhöhe erhalten. In der Schweiz brach ein Sturm der Empörung los. Nun annulliert der Novartis-Vorstand die Zahlung an Vasella.
Nach scharfer Kritik von Politikern und Aktionären verzichtet der scheidende Präsident des Schweizer Pharmakonzerns Novartis auf eine Millionenabfindung. Daniel Vasella und der Novartis-Vorstand hätten sich darauf verständigt, die Vereinbarung über die Zahlung von 72 Millionen Franken (58,5 Millionen Euro) zu annullieren, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Diese Entscheidung sei mit Rücksicht auf die Anteilseigner des Konzerns gefallen. Der Novartis-Präsident, der auf eine Kandidatur zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat verzichtet hatte, sollte das Geld dafür bekommen, dass er sechs Jahre lang nicht für die Konkurrenz tätig wird, sondern Novartis berät.
Der Deal goss Wasser auf die Mühlen der Kritiker an überzogenen Manager-Vergütungen und gab nach Einschätzung von Schweizer Medien Befürwortern einer gesetzlich Beschränkung derartiger Bezüge bis hin zur Androhung von Gefängnisstrafen bei Zuwiderhandlung erheblichen Auftrieb.
Die Schweiz stimmt am 3. März bei einem Volksentscheid über einen entsprechenden Vorschlag ab. Die sogenannte Abzocker-Initiative sieht vor, dass Aktionäre in Zukunft nicht nur konsultativ, sondern bindend über Managerlöhne abstimmen können.
Für die Annahme dieses Vorstoßes sprachen sich bei Umfragen etwa 57 Prozent der Teilnehmer aus. Vor der Bekanntgabe der Millionen-Abfindung für den Novartis-Boss waren es nur etwas mehr als 50 Prozent gewesen. Politologen und andere Beobachter gehen nun nicht mehr davon aus, dass es den Gegnern unter Führung des Wirtschaftsverbandes gelingen wird, das Blatt zu wenden.
Vasella war zur Hassfigur wegen überzogener Managergehälter mutiert. Der Novartis-Präsident habe bis zum 700-Fachen des schlechtbezahltesten Mitarbeiters von Novarti verdient, schrieb etwa das Schweizer Magazin Bilanz.
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