Zunächst sind die Aktienkurse in Japan gefallen. Doch dann ziehen sie wieder an. Anleger fragen sich, wie die USA beim Staatsbesuch die japanische Geldpolitik bewerten werden.
Die Sorgen der Anleger über das Schicksal der Konjunktur in den USA und Europa haben am Freitag die Tokioter Börse zunächst belastet. Später schoben die Akteure dies jedoch beiseite. Die Investoren waren gespannt darauf, ob die USA im Tagesverlauf die Pläne der japanischen Regierung zur Stimulierung der Wirtschaft gutheißen würden.
US-Präsident Barack Obama wollte im Tagesverlauf den neuen japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Washington empfangen. Abe hofft dabei auf aufmunternde Worte für massive Staatsausgaben und eine ultra-lockere Geldpolitik. "Die Investoren warten auf Nachrichten von dem Treffen und reagieren sehr sensibel auf das, was sie für die Wirtschaft bedeuten", erklärte Hiroichi Nishi von SMBC Nikko Securities.
Zusätzlich bereitete den Börsianern die am Wochenende in Italien anstehende Parlamentswahl Kopfzerbrechen. "Die Investoren haben genau im Blick, wie sich die langfristigen Zinsen, die Risikoaufschläge und der Euro nach der Wahl bewegen werden", sagte Nobuhiko Kuramochi von Mizuho Securities. "Der Markt ist nach den jüngsten Höchstständen anfällig für Gewinnmitnahmen, die von Faktoren im Ausland ausgelöst werden."
Der Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte zur Handelsmitte einen Abschlag von 0,5 Prozent beim Stand von 11.252 Punkten, lag jedoch nachmittags 0,3 Prozent im Plus. Der breit gefasste Topix gab bis dahin 0,9 Prozent auf den Zwischenstand von 954 Zählern nach.
"Die Märkte waren zu euphorisch angesichts der Erholung der Wirtschaft im Ausland, und jetzt erleben wir die Korrekturen", sagte Ayako Sera von Sumitomo (Sumitomo Aktie) Mitsui Trust Bank Ltd. "Die Anleger nutzen die Gelegenheit, um Gewinne mitzunehmen."
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