Der niederländischen Regierung gehen die neuen Vorgaben aus Brüssel nicht weit genug: Sie will schärfere Regeln, um Boni für Bankmanager zu begrenzen. Die hohen Boni waren Mitauslöser der Finanzkrise.
Die niederländische Regierung will Boni und Abfindungszahlungen für Bankmanager begrenzen und dafür schärfere Regeln als die EU einführen. Die neuen Vorgaben aus Brüssel gingen nicht weit genug, erklärte Finanzminister Jeroen Dijsselbloem am Dienstag. „Die Zeit überzogener Boni und Abfindungen ist vorbei.“ Sollte das Parlament zustimmen, sind in der Finanzbranche des Landes Bonuszahlungen von maximal 20 Prozent des eigentlichen Gehaltes erlaubt. Auch niederländische Banker mit Arbeitsplatz im Ausland müssen sich auf neue Regeln einstellen: Sind sie in einem EU-Land außerhalb der Niederlande tätig, beträgt der maximale Bonus 100 Prozent des Gehaltes und außerhalb der Gemeinschaft 200 Prozent.
Mit den neuen Regeln will die Regierung verhindern, dass Bankmanager dank hoher Boni zu hohe Risiken eingehen. Ein derartiges Verhalten gilt als Mitauslöser der Finanzkrise, wie auch Dijsselbloem in einem Brief an das Parlament schrieb. Es gebe weltweit „perverse Vergütungsanreize“. Die Regierung plant auch, die Abfindung beim Ausscheiden von Führungskräften zu begrenzen. Für hochrangige Manager soll sie höchstens ein Jahresgehalt betragen.
Wie in anderen europäischen Staaten stehen Banken in den Niederlanden wegen ihrer Boni in der öffentlichen Kritik. Vor der Finanzkrise gehörten Konzerne wie ING oder ABN Amro zu den weltweit führenden Geldhäusern. ING musste dann aber vom Staat gerettet werden und fährt seitdem einen Schrumpfkurs. ABN wurde auf dem Höhepunkt des Booms an die Royal Bank of Scotland (Royal Bank of Scotland Aktie) verkauft. Weil auch das britische Institut in Schieflage geriet, kaufte die niederländische Regierung ABN zurück.
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