Noch bevor die Hauptverhandlung beginnt, mussten die sechs Angeklagten im britischen Euribor-Prozess am Dienstag Farbe bekennen. Ex-Deutsche-Bank-Händler Christian Bittar gab die Richtung vor.
Seine Stimme ist kaum hörbar, als er an diesem Dienstag als erster der insgesamt sechs Beschuldigten Farbe bekennen soll. Erst als der Richter ihn auffordert, deutlicher zu sprechen, sagt Christian Bittar für jedermann im Saal verständlich: „Nicht schuldig“.
Bittar, einst Star-Händler bei der Deutschen Bank, der für seine Arbeit einen Bonus von etwa 80 Millionen Euro zugesprochen bekam, muss sich voraussichtlich ab September mit fünf anderen Ex-Mitarbeitern des Frankfurter Geldhauses und des britischen Konkurrenten Barclays wegen der Manipulation des Euribor vor einem Londoner Gericht verantworten. Der Euribor ist ein wichtiger Zinssatz für den Euro-Raum und eine mit dem Referenzzins Libor verwandte Richtgröße. Zur Vorbereitung der Hauptverhandlung mussten die Beschuldigten am Dienstag zu den Vorwürfen Stellung beziehen. Alle sechs Angeklagten plädierten auf nicht schuldig.Die britische Behörde für schwere Wirtschaftsverbrechen Serious Fraud Office (SFO) wirft ihnen vor, zwischen Januar 2005 und Dezember 2009 in illegaler Art und Weise am Euribor gedreht zu haben – um mit den eigenen Handelsgeschäften am Ende mehr Gewinn einstreichen zu können. Insgesamt will die Behörde eigentlich elf überwiegend ehemalige Bankmitarbeiter in diesem Fall vors Gericht bringen. Doch fünf von ihnen sind zu den bisherigen Anhörungen nicht erschienen. Sie leben in Deutschland beziehungsweise in Frankreich. Und das SFO hat ihre Auslieferung nach Großbritannien bisher noch nicht durchsetzen können.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.