Die Schweizer Börse will eine Infrastruktur für den Handel mit digitalen Assets entwickeln. (Symbolfoto)
Montag, 09.07.2018 15:44 von | Aufrufe: 6271

„Neues Zeitalter“: Schweizer Börse kündigt Plattform für Handel mit Kryptowährungen und anderen digitalen Vermögenswerten an

Die Schweizer Börse will eine Infrastruktur für den Handel mit digitalen Assets entwickeln. (Symbolfoto) - © matejmo getty images

Geht es nach der SIX Group, könnte der Finanzplatz Schweiz zum Zentrum für digitale Vermögenswerte werden. Die von SIX betriebene Schweizer Börse kündigte am vergangenen Wochenende an, eine neue Infrastruktur für die Herausgabe, den Handel, die Abwicklung und die Verwahrung von Kryptocoins und Co. zu entwickeln. Die Plattform trägt den Namen „SIX Digital Exchange“. Es handele sich weltweit um die erste Infrastruktur im Kryptobereich, die auf eine vollständige Integration der Dienstleistungen setze, teilte SIX mit.

“Für die Finanzmarktinfrastruktur bricht ein neues Zeitalter an“, sagt der CEO von SIX, Jos Dijsselhof. Für ihn sei klar, dass die Digitalisierung voranschreiten und dass diese die Zukunft der Finanzbranche prägen werde. „SIX kann als Brückenbauerin den Graben zwischen den traditionellen Finanzdienstleistungen und den digitalen Angeboten überwinden“, sagt Dijsselhof. Man sei hervorragend positioniert, um das zukünftige digitale Ökosystem mit zu gestalten.

Neue Standards sollen für Vertrauen sorgen

SIX Digital Exchange soll den Plänen zufolge eine sichere und stabile Plattform für digitale Vermögenswerte werden. Ein durchaus anspruchsvolles Ziel – schließlich hatten in der Vergangenheit Berichte über Hackerangriffe und Manipulationsvorwürfe Kryptobörsen immer wieder in Verruf gebracht. Damit sich die Plattform nachhaltig etablieren könne, würden Standards angestrebt, die mit der heutigen Regulierung vergleichbar seien.

Bislang gäbe es in der Welt der digitalen Vermögenswerte noch keine Regulierung, die für Sicherheit, Stabilität und Transparenz sorgt sowie die Verantwortlichkeiten der Anbieter und Marktteilnehmer klar regelt, erläutert Thomas Zeeb, Head Securities & Exchanges bei SIX. „Dieser Umstand führt dazu, dass das Vertrauen in diesem Zusammenhang noch gering ist.“ Als anerkannter Infrastrukturanbieter sei SIX optimal positioniert, um die heute fragmentierten Modelle mit einem glaubwürdigen End-to-End Angebot zu ergänzen und eventuell in Zukunft zu ersetzen. „Als Betreiberin der Schweizer Börse wissen wir, was es braucht, um geschäftskritische, skalierbare und systemisch wichtige Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten“, sagt Zeeb.

Agile Konzepte kommen bei Entwicklung zum Einsatz

Mitte 2019 sollen die ersten Dienstleistungen der „SIX Digital Exchange“ zur Verfügung stehen. Bei der Entwicklung setzt die SIX, deren Eigentümer 127 Banken sind und die 2017 einen Jahresüberschuss von umgerechnet 178 Millionen Euro erwirtschaftete, auf agile Konzepte. So basiert die neue Infrastruktur den Angaben zufolge hauptsächlich auf der sogenannten Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Bei dieser Technik zur Erfassung von Transaktionen der Assets werden die Transaktionsdetails an mehreren Orten gleichzeitig gespeichert. Anders als bei traditionellen Datenbanken gibt es bei DLT keine zentrale Datenspeicher.

Zu den neuen Dienstleistungen, die die SIX über die Schweizer Börse anbieten will, gehört auch die Tokenisierung von bestehenden Wertpapieren sowie die Integration von heute nicht im Finanzsystem abgebildeten Vermögenswerten, sogenannte non-bankable assets.


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