Zeitungsständer (Symbolbild).
Freitag, 14.08.2020 09:27 von | Aufrufe: 193

Neue Proteste gegen Lukaschenko nach Freilassung von Gefangenen

Zeitungsständer (Symbolbild). © Global_Pics / iStock Unreleased / Getty Images

MINSK (dpa-AFX) - Nach der Freilassung vieler Gefangener in Belarus (Weißrussland) haben in dem Land neue Proteste gegen Gewalt und Willkür unter Präsident Alexander Lukaschenko begonnen. Hunderte Ärzte und Frauen bildeten am Freitagmorgen in der Hauptstadt Minsk Menschenketten, um gegen das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen friedliche Kundgebungen zu demonstrieren. Die Proteste richten sich gegen den 65-jährigen Lukaschenko. Der Staatschef hatte sich nach 26 Jahren an der Macht nach der Wahl am Sonntag mit rund 80 Prozent der Stimmen zum sechsten Mal in Folge zum Sieger ausrufen lassen.

Ein großer Teil der Bevölkerung hält dagegen die 37 Jahre alte Lukaschenko-Gegnerin Swetlana Tichanowskaja für die eigentliche Gewinnerin der Abstimmung. Sie ist aus Angst um ihre Sicherheit und die ihrer Kinder in das benachbarte EU-Land Litauen geflüchtet.

Auch Arbeiter in Staatsbetrieben traten am Morgen erneut in den Streik gegen den Machtapparat. Der Druck auf Lukaschenko ist damit nach Meinung von Beobachtern erneut gewachsen. Der Staatschef wollte sich noch am Freitag in einer Rede an die Nation zur Lage äußern, wie eine Sprecherin der Präsidialverwaltung sagte.

In der Nacht zum Freitag hatten die Behörden viele der rund 7000 im Zuge der Proteste festgenommenen Bürger wieder auf freien Fuß gesetzt. Viele Menschen berichteten von schwersten Misshandlungen im Gefängnis und zeigten ihre Wunden. Die EU hatte die Freilassung der Inhaftierten verlangt. Die EU-Außenminister wollen am Freitagnachmittag über die Lage in der Ex-Sowjetrepublik beraten./mau/DP/jha


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