Ein früherer Audi-Manager will sich im Abgasskandal nicht zum Sündenbock machen lassen. Er läuft vor Gericht Sturm gegen Audi – und bringt mit seinem hoch brisanten Insiderwissen die halbe Autoindustrie in Bedrängnis.
Was vor Monaten als ein von der Öffentlichkeit kaum beachteter Arbeitsgerichtsprozess in Heilbronn begann, könnte als Branchenbeben enden: Ulrich Weiß, Ex-Dieselmotorenchef von Audi, wurde im Zuge des Abgasskandals entlassen und will nun mit allen Mitteln verhindern, zum Sündenbock gemacht zu werden.
Bei diesem Versuch könnte er die halbe Autoindustrie in die Bredouille bringen. Denn Weiß kann womöglich beweisen, dass der Betrug beim Abgasausstoß von der Audi-Spitze angeordnet wurde – und dass dieses Betrügen in der Autobranche gang und gäbe war. Audi bestreitet die Vorwürfe.
Dokumente, die Weiß' Anwalt in dieser Woche vor Gericht präsentierte, sollen eine Verwicklung von Audi-Chef Rupert Stadler belegen. So ist etwa in dem Beschluss eines Audi-Gremiums, dem Stadler vorstand, von einer ganz bewusst „dreckigen“ Betriebsweise eines Dieselmotors die Rede. Sprich: Weiß sollte mit Duldung der Audi-Spitze Motoren mit ungesetzlich hohem Schadstoffausstoß tolerieren.
Stimmt das, wäre Weiß eher ein Opfer denn ein Urheber des Dieselskandals. Dementsprechend soll Weiß seinem obersten Chef bei einer persönlichen Unterredung vorgeworfen haben, dass man ihn im Dieselskandal offenbar opfern wolle, um so den VW-Vorstand zu schützen. Stadler soll, so steht es in einem Gesprächsprotokoll, geantwortet haben: „Da ist was Wahres dran.“
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