Morphosys-Aktie deutlich im Plus: Biotech-Konzern an TecDAX-Spitze

Um knapp sieben Prozent stieg die Morphosys Aktie am Mittwoch vormittag, beflügelt durch die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Das TecDAX-Unternehmen steigerte seinen Umsatz von 64 auf 106,2 Millionen Euro und erreichte einen Jahresüberschuss von 14,9 Millionen Euro. Noch im Vorjahr hatte Morphosys einen Jahresfehlbetrag von 3 Millionen Euro verbuchen müssen.

Morphosys kann auch als Antikörperspezialist bezeichnet werden, da der Konzern mit Hilfe von verschiedenen Partnerunternehmen eine Antikörper-Bibliothek entwickelt hat. Gegen eine entsprechende Lizenzgebühr können Wissenschaftler Zugang zu dieser Bibliothek erhalten, deren Information zur Herstellung von menschlichen Antikörpern genutzt wird. Gemeinsam mit anderen Pharma-Unternehmen arbeitet Morphosys außerdem an der Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von Krebs, Alzheimer und rheumatoider Arthritis. 

Laut Angaben des Unternehmens wurden im vergangenen Jahr Umsatz und EBIT insbesondere durch den Einmaleffekt aus der Beendigung der Kooperation mit dem amerikanischen Pharmahersteller Celgene beeinflusst. Beide Unternehmen hatten bis März 2015 an der gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung des MOR202-Programm gearbeitet. Bei MOR202 handelt es sich um ein Zielmolekül für die Behandlung des multiplen Myeloms und bestimmter Leukämien. Morphosys hatte damals die Rechte an MOR202 zurückerhalten und arbeitet seitdem allein an der Entwicklung des Antikörpers. MOR202 und MOR208 gehören aktuell zu den wichtigsten Krebsprogrammen des Biotech-Unternehmens.

Für das kommende Geschäftsjahr plant Morphosys eine Ausweitung der firmeigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. "Die ersten therapeutischen Antikörper stehen vor der Marktzulassung und rücken produktbezogene Umsätze in greifbare Nähe", sagt Morphosys-Chef Simon Moroney. Insgesamt erwartet der Konzern für 2016 jedoch erhebliche Umsatzrückgänge und ein negatives operatives Ergebnis. Dank ausgereifter Produktpipeline und großen Fortschritten im vergangenen Jahr schaut die Konzernleitung aber dennoch zuversichtlich in die mittelfristige Zukunft.