Sergio Marchionne leitete Fiat Chrysler seit 14 Jahren. Nun muss er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abtreten. Damit endet im Konzern eine Ära.
Der Abschied war genau geplant. Im Frühling 2019 wollte Sergio Marchionne nach fast 15 Jahren an der Spitze des italienisch-amerikanischen Autoherstellers Fiat Chrysler (FCA) an seinen Nachfolger übergeben. Nun muss der Mann, der mit unkonventionellen Ideen und sturer Kompromisslosigkeit den Konzern vor der Pleite bewahrte, erzwungenermaßen vorzeitig an seinen Nachfolger übergeben.
Der Grund: Marchionne ist schwer erkrankt. Nach einer Schulteroperation im Juni sei es bei dem 66-Jährigen zu unerwarteten Komplikationen gekommen, die sich in den vergangenen Stunden erheblich verschlechtert hätten, teilte FCA am Wochenende mit. Laut Meldungen italienischer Medien kämpft der Manager in einer Schweizer Klinik um sein Leben.An eine Rückkehr an seine Wirkungsstätte bei FCA ist nicht zu denken. Auch von seinem Amt als Präsident und Vorstandschef der Sportwagenmarke Ferrari muss Marchionne daher verfrüht abtreten. Bei Fiat Chrysler übernimmt Mike Manley die Leitung. Er gehört seit Jahren zum Topmanagement des Autobauers. Zum neuen Ferrari-Vorstandschef ernannte der Aufsichtsrat Louis C. Camilleri, der zuvor unter anderem leitende Positionen beim Tabakmulti Philip Morris innehatte.Brief an die Mitarbeiter„Ich bin zutiefst betrübt, von dem Gesundheitszustand von Sergio zu erfahren“, erklärte John Elkann, Fiat-Präsident und Angehöriger der Eigentümerfamilie Agnelli. „Es ist eine Situation, die vor ein paar Jahren undenkbar gewesen wäre und die uns alle mit einem Gefühl von Ungerechtigkeit zurücklässt.“ In einem Brief wandte sich Elkann am Sonntag an die Belegschaft: „Sergio hat uns beigebracht, auf eine neue Art zu denken, wir sind ihm ewig dankbar.“ Kennen gelernt habe er Marchionne „in einem der dunkelsten Momente der Geschichte von Fiat“.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.