Die Übernahme des Computerherstellers auf Kredit zeigt die Rückkehr des Optimismus an den Finanzmärkten. Doch das ist nicht ungefährlich. Der Optimismus von heute ist die Saat für die nächste Krise.
Es ist der teuerste Unternehmenskauf seit 2007: Für 24 Milliarden Dollar (Dollarkurs) übernehmen Vorstandschef Michael Dell, Microsoft (Microsoft Aktie) und ein Finanzinvestor das von Dell gegründete gleichnamige Computer-Unternehmen. Sie kaufen auf Kredit. Cash liefern die Käufer weniger als vier Milliarden Dollar. Dell-Großaktionär Southeastern Asset Management kündigte am Wochenende an, die Offerte wegen des zu niedrigen Kaufpreises abzulehnen. Aus Branchenkreisen verlautete, drei weitere Großaktionäre lehnten die Offerte ebenfalls ab.
Der Deal signalisiert: Investoren und Kreditgeber fassen in den USA wieder Vertrauen in die Zukunft. Man will die niedrigen Zinsen nutzen, um zu investieren. "Die faktische Nullzinspolitik treibt Anleger ins Risiko und damit auch in Unternehmensanleihen", warnt Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Er sieht zwar noch keine Kreditblase, aber "ein merkliches Risiko, dass sich in der Zukunft eine Blase entwickelt".
Weil die moderne Ökonomie sich nach ihrem Versagen vor und in der Finanzkrise bemüht, Kreditzyklen wieder verstehen zu lernen, sind die Thesen älterer Forscher wie Hyman Minskys Instabilitätshypothese aus den 80er-Jahren en vogue.
Doch um die geplante Dell-Übernahme einzuordnen, lohnt es sich, noch weiter zurückzublicken. Denn der US-Ökonom Thorstein Veblen hat mit dem Buch "The Theory of Business Enterprise" schon 1904 analysiert, warum es im Wettbewerb der Unternehmen zu Phasen überschäumender Kreditaufnahme kommt, denen dann krisenhafte Abschwünge folgen.
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