RBS droht ein weiterer Jahresverlust.
Donnerstag, 26.01.2017 13:35 von | Aufrufe: 3543

Milliardenbelastung bei RBS: Weiterer Jahresverlust droht

RBS droht ein weiterer Jahresverlust. - © istockphoto.com / Poulssen

Schon wieder kommt eine milliardenschwere Sonderbelastung auf die Royal Bank of Scotland, kurz RBS, zu. Dies teilte die Bank mit Sitz in Edinburgh am Donnerstag mit. RBS legt weitere 3,1 Milliarden Pfund für Kosten im Hypothekenstreit in den USA zurück. Der Aktienkurs zog trotz der erneuten Belastung am Donnerstag kräftig an.

3,1 Milliarden Pfund zurückgestellt

Die 3,1 Milliarden Pfund werden das Ergebnis im vierten Quartal belasten, teilte die Bank mit. Die gesamte Rücklage für den US-Hypothekenstreit betrage damit inzwischen 6,7 Milliarden Pfund, umgerechnet also etwa 7,9 Milliarden Euro. Das Geld sei dafür vorgesehen, die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Verkauf fauler Wertpapiere vor Ausbruch der Finanzkrise 2008 auszuräumen. RBS verhandele derzeit mit dem US-Justizministerium, wobei allerdings noch unklar sei, wann es zu einer Einigung – und voraussichtlich auch Strafzahlung – komme. Darüber hinaus sei auch nicht auszuschließen, dass noch weitere Belastungen und Konsequenzen auf die Bank zukommen könnten, heißt es weiter. „Kern unserer Strategie bleibt es, die Rechtsstreitigkeiten hinter uns zu lassen, eingeschlossen solcher, die mit RMBS in Verbindung stehen.“, sagte RBS-Chef Ross McEwan. Die Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr veröffentlicht RBS am 24. Februar.

Neunter Jahresverlust in Folge

Mit der neuen Milliardenbelastung steht RBS der neunte Jahresverlust in Folge bevor. Alleine bis September hatte die Bank bereits einen Verlust in Höhe von 2,5 Milliarden Pfund verkraften müssen. Die nun bekanntgegebenen 3,1 Milliarden Pfund werden im vierten Quartal zu Buche schlagen. RBS muss im Hypothekenstreit in den USA voraussichtlich noch mehr zahlen als die Deutsche Bank. Diese legte einen ähnlichen Rechtsstreit kurz vor Weihnachten mit einer Zahlung in Höhe von 7,2 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 6,4 Milliarden Euro, bei. Vor der Finanzkrise im Jahr 2008 kauften RBS, Deutsche Bank und Credit Suisse in den USA faule Hypotheken, bündelten diese in Wertpapieren und verkauften diese dann weiter.

Restrukturierungskosten, hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten und Steuerschulden machten der Bank in den vergangenen Jahren immer wieder zu schaffen. Sie gehört zu den größten Verlierern der Finanzkrise und musste 2008 verstaatlicht werden.

Aktienkurs zieht an

Trotz der massiven Probleme zog der Aktienkurs von RBS nach einem Mehrjahrestief im Juni, im Zuge des Brexit-Votums, wieder deutlich an. Auch am Donnerstag griffen Anleger zu: Zuletzt notierte die RBS-Aktie auf der Xetra-Handelsplattform mit 5,54 Prozent deutlich im Plus bei 2,802 Euro je Aktie.

Der Kurs ist trotzdem noch weit von einem Niveau entfernt, bei dem die britische Regierung ihren Anteil ohne Verlust veräußern könnte. 2015 hatte die Regierung erstmals seit der Verstaatlichung einige Aktien verkauft und den staatlichen Anteil so leicht gesenkt. Derzeit wird das beim Staat liegende Aktienpaket von etwa 72 Prozent der Aktien an der Börse mit rund 19 Milliarden Pfund bewertet.


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